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2023

Podiumsdiskussion über „Außerklinische Kinderkranken- und Kinderintensiv-pflege“ auf der Bundestagung Häusliche Kinderkrankenpflege (BHK)

Hamburg - Auf massive Verunsicherung und Kritik von Eltern, Ärzten und Kinderkrankenpflegediensten stößt das neue Gesetz über „Außerklinische Kinderkranken- und Kinderintensivpflege“, kurz AKI. Das wurde bei einer Podiumsdiskussion auf der Bundestagung des Verbands Häusliche Kinderkrankenpflege (BHK) in Hamburg deutlich. Den eingeladenen Politikern und Mitarbeitern der Krankenkassen war das Thema offensichtlich zu „heiß“: Sie waren allesamt nicht zur Podiumsdiskussion erschienen und „glänzten“ durch Abwesenheit.

Die Umsetzung des Gesetzes werde zur Folge haben, dass künftig ein großer Teil der schwer erkrankten Kinder und Jugendlichen keine Genehmigung für die häusliche Versorgung erhalten werde, kritisierten Mitarbeiterinnen der Kinderkrankenpflegedienste. Betroffen seien nicht nur zu Hause beatmete Patienten, sondern auch viele weitere schwer erkrankte Kinder und Jugendliche. Aus den Entwicklungen in Bayern und Baden-Württemberg lasse sich schließen, dass der überwiegende Anteil dieser Patienten künftig keine Genehmigung für die häusliche Versorgung erhalten würden.

Markus Behrendt, dessen Sohn bei einem Verkehrsunfall so schwer verletzt wurde, dass er seitdem querschnittsgelähmt ist, künstlich beatmet werden muss und rund um die Uhr auf Hilfe angewiesen ist, beschrieb die vielfältigen Probleme des Gesetzes deutlich: „Das, was sich der Gesetzgeber in guter Absicht ausgedacht hat, um Missbrauch zu unterbinden, funktioniert in der Praxis nicht. Das fängt häufig schon damit an, dass sich kein zertifizierter Kinderarzt findet, der die entsprechende Verordnung für häusliche Pflege für Kinder ausstellt. Denn diesen zusätzlichen bürokratischen Aufwand nehmen viele Ärzte bei ihrer ohnehin großen Belastung nicht noch zusätzlich auf sich.“

Häufig seien die neuen Verordnungsformulare für die „Außerklinische Intensivpflege“ auch nicht verfügbar, beschrieben mehrere Teilnehmerinnen das Dilemma, so dass man sich als Kinderkrankenpflegedienst damit behelfen müsse, die verordneten Leistungen in die bisher verwendeten alten Verordnungsformulare oder AKI-Muster aus dem Internet einzutragen. Oftmals würden die neuen und umfangreichen Verordnungen von den Praxen auch fehlerhaft ausgefüllt, so dass die Krankenkassen die Leistungen nicht bewilligten. „Dann müssen die Eltern wieder zu den Ärzten rennen und erklären, wie die Verordnungen nach den Wünschen der Krankenkassen genau ausgefüllt werden müssen. Es ist das absolute Chaos“, berichteten die Expertinnen von ihren täglichen Erfahrungen.

Thomas Schnahs, Geschäftsführer der Häuslichen Kinderkrankenpflege in Hamburg, e.V., berichtete, dass an Diabetes erkrankte Kinder in Hamburg nach dem AKI-Gesetz keine Genehmigung für eine Verordnung mehr erhalten hätten. „Da hilft dann nur der Widerspruch und bei einer Ablehnung der Gang zum Landessozialgericht, um eine einstweilige Verfügung zu beantragen. Das geht dann ganz schnell. Die bisherigen Verordnungen bleiben dann weiter bestehen, bis eine Entscheidung über die einweilige Verfügung getroffen wurde.“

Peer Gent vom Kinderhospiz Sternbrücke empfahl, dass Eltern auch zugleich eine Kopie des Schriftwechsels mit der abgelehnten Verordnung an das Bundesgesundheitsministerium schicken sollten.

Heike Witte, Geschäftsführerin und Inhaberin des „Ambulanten Kinderkrankenpflegedienstes Krank und klein- bleib daheim“ befürchtete, dass etliche schwer erkrankte Kinder und Jugendliche nach dem Gesetz für die „Außerklinische Kinderkranken- und Kinderintensivpflege“ aus der häuslichen Versorgung „herausfallen, weil sie sich mit Unterstützung der häuslichen Pflege stabilisiert haben, also nicht krank genug sind. Sie müssen erst wieder so krank werden, dass sie wieder eine Verordnung nach AKI erhalten. Und dann beginnt der Kreislauf wieder von vorne. Das darf einfach nicht sein“. In diesem Falle gehe es dann auch darum, die Eltern zu stärken sowie die lokalen Politiker und die Öffentlichkeit über die Problematik zu informieren. Heike Witte: „Wir müssen auf jeden Fall sicherstellen, dass die über viele Jahren aufgebauten Versorgungsstrukturen für die häusliche Kinderkrankenpflege nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden.“

 

 

2022

Feierstunde für drei Mitarbeiterinnen der ersten Stunde Sulingen

Personen von links nach rechts: Bild 1 - Heidrun Gast, Heike Witte, Sigrid Wortmann; Bild 2 - Heidrun Gast, Heike Witte, Sigrid Wortmann, Gabriel Stolze, Patrick Bade

Für ihre 25jährige Betriebszugehörigkeit wurden drei Mitarbeiterinnen des ambulanten Kinderkrankenpflegedienstes „Krank und klein - bleib daheim“ am Mittwoch in einer Feierstunde geehrt. Auch der Sulinger Bürgermeister Patrick Bade war aus diesem Anlass in die Büroräume des Kinderkrankenpflegedienstes gekommen.

Die drei examinierten Kinderkrankenschwestern gehören damit zu den Pionierinnen, die dazu beitrugen „Krank und Klein - bleib daheim“ mit der Zentrale in Sulingen von einem kleinen Betrieb zu einem mittelständischen Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern aufzubauen. Der spezialisierte Kinderkrankenpflegedienst ist inzwischen zum größten in Niedersachsen gewachsen. Das Einsatzgebiet ist weitläufig: Das Team versorgt kranke Kinder und Jugendliche im Kreis Diepholz und in der Region zwischen Bremen, Verden, Nienburg, Herford, Minden und Bad Oeynhausen zu Hause. Für eine Pflege-Wohngemeinschaft in Hannover-Anderten, in der unheilbar erkrankte junge Erwachsene mit gesunden jungen Bewohnern leben, hat „Krank und Klein“ ein eigenes Team mit 20 Mitarbeitern für die Intensivpflege aufgebaut.

Sigrid Wortmann begann im Januar 1997 neben ihrer Anstellung in der Klinik zunächst als Honorarkraft bei „Krank und klein - bleib daheim“. Im Laufe der Jahre reduzierte sie ihre Stundenzahl dort immer mehr, um mehr Stunden bei „Krank und Klein“ zu arbeiten und die Beschäftigung bis zu einer vollen Stelle auszubauen. Die examinierte Kinderkrankenschwester hat aus ihrer Arbeit in der Kinderklinik Erfahrungen in der Intensivpflege von Frühchen (Frühgeborenen). Sie hat eine Ausbildung in Palliativ-Care (Schmerzversorgung) für Kinder sowie in Heimbeatmung und bietet als Pflegeberaterin (nach § 37, 3 Sozialgesetzbuch) Familien Unterstützung an. Ihr Einsatzgebiet umfasst Minden und Umgebung, Vlotho sowie den Kreis Diepholz und die Region Nienburg.

 

Heidrun Gast war nach ihrer Rückkehr aus der Elternzeit und einem kurzen Versuch in der ambulanten Erwachsenenpflege im Januar 1997 froh, wieder in ihrem Beruf als Kinderkrankenschwester zu arbeiten. „Der Einstieg bei Krank und Klein wurde mir durch das herzliche Miteinander im Betrieb und in der Familie des kleinen Jungen, bei dem ich die Pflege übernommen hatte, sehr leicht gemacht“, beschreibt sie den Beginn vor 25 Jahren. „Aufgrund der vielen schönen Erfahrungen, netten Arbeitskolleg*innen, spannenden Versorgungen und immer wieder neuen Herausforderungen arbeite ich gerne hier“, sagt sie. Heidrun Gast absolvierte Fort- und Weiterbildungen zur Praxisanleiterin und zur Pflegeberaterin. Inzwischen arbeitet sie als Bereichsleitung auch sehr viel im Büro in der Organisation.

Heike Witte arbeitete nach ihrer Ausbildung und dem Examen 1982 zunächst viele Jahre in der Kinderklinik, davon mehrere Jahre in der Intensivpflege. Auf der Suche nach einem anderen interessanten Arbeitsfeld mit kinderfreundlicheren Arbeitszeiten wurde sie durch einen Zeitungsbericht auf die häusliche „Kinderkrankenpflege Krank und Klein – bleib daheim“ aufmerksam. „Das hat sofort mein Herz getroffen und mein Interesse geweckt. Anrufen - hospitieren, auf der Stelle eingestellt - so schnell ging das damals“, beschreibt Heike Witte ihren Wechsel Anfang 1997. Ihre Erfahrungen konnte sie gleich beim ersten heimbeatmeten Kind, das von „Krank und Klein“ versorgt wurde, einbringen. Hinzu kamen erste Grenzerfahrungen mit Themen wie Nähe und Distanz in der häuslichen Pflege, Tod und Sterben. Heike Witte: „Es ist ein vielfältiges Arbeitsfeld, sodass ich meine Kompetenz mit vielen Fort- und Weiterbildungen weiterentwickelt habe“. 2002 übernahm sie die Pflegedienstleitung, 2006 die Geschäftsführung, 2009 wurde sie Gesellschafterin der GmbH, die sie seit mehreren Jahren alleine führt. Die Angebotspalette des Betriebes hat sich in den vergangenen Jahren ständig erweitert. „Die Fachbereiche Beratung, Pädiatrische Palliativpflege, Intensivpflege mit Heimbeatmung kamen hinzu. Und neuerdings auch die Pflege und Alltagsbegleitung im ersten Inklusionswohnprojekt mit lebensbegrenzenden jungen Erwachsenen und gesunden jungen Erwachsenen“. Sie habe sich vorgenommen, den Betrieb innovativ weiterzuführen, den Blick über den Tellerand zu bewahren und die besonderen Belange der Kinder und Jugendlichen in den Mittelpunkt zu stellen, beschreibt die Geschäftsführerin ihre Strategie. Heike Witte: „Ich bin froh, dass mir so ein stabiles und verlässliches Pflege- und Leitungsteam den Rücken stärkt und ich empfinde eine unglaubliche Intensität des Lebens und einen tiefen Sinn in meiner Arbeit“.

Krank und Klein - bleib daheim“ aus Sulingen (Kreis Diepholz) ist der erste Kinder-krankenpflegedienst in Niedersachsen und einer der größten des Landes. Die mehr als 100 Mitarbeiter pflegen im Kreis Diepholz und in der Region zwischen Bremen, Verden, Nienburg, Herford, Minden und Bad Oeynhausen erkrankte Kinder und Jugendliche zu Hause. In Hannover-Anderten versorgt ein eigenes Team unheilbar erkrankte junge Menschen in einer inklusiven Pflege-Wohngemeinschaft.

Foto: Heiner Brock / Ambulante Kinderkrankenpflege Krank und Klein-bleib daheim

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: www.krank-und-klein.de

#krankundklein

Wir hatten Besuch vom TV-Team NDR Niedersachsen der Sendung #halloniedersachsen und... wow, was für ein aufregender und spannender Drehtag. Ungewohnt aber wir freuen uns total, zu zeigen und zu erklären wie das Wohnen und das Arbeiten in der Inklusionswohngemeinschaft aussieht und ausmacht.

Ein "Wunschkonzert" für das Pflegeteam

Mitarbeiter in Pflege-WG können Arbeitszeiten weitgehend frei wählen

Bildunterschrift: Kinder- und Gesundheitspflegerin Anke Märtin schätzt sehr die flexiblen Arbeitszeiten.

 

Sulingen/Hannover-Anderten:

Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin Anke Märtin konnte die Versprechen zu ihren Arbeitszeiten in der Löwenherz Pflege-WG in Hannover-Anderten kaum glauben: „Bei der Bewerbung hat mir Heike Witte, Geschäftsführerin des Kinderkrankenpflegedienstes „Krank und klein- bleib daheim“ zugesichert, dass ich die Dienste dort weitgehend frei wählen kann“, sagt sie. „Nach einem Jahr weiß ich: Diese Zusagen wurden zu 99 Prozent eingehalten. Am Anfang war ich sehr skeptisch, ob dieses Wunschkonzert auch erfüllt wird. Ich bin froh, dass es tatsächlich so ist.“

Es gebe viele Kliniken und ambulante Pflegedienste, die mit ihren Versprechen auf große Flexibilität neue Mitarbeiter werben. „Doch oft stellt man dann schon nach vier Wochen fest, dass das in der Praxis nicht umgesetzt wird. Man wird häufig angerufen, weil man wieder mal einspringen muss und die freie Zeit nicht planen kann.“

Wegen ihrer Familie mit drei Kindern kann Anke Märtin 60 Stunden - acht Tage - im Monat arbeiten. Das ist in der Pflege-Wohngemeinschaft möglich. Montag und Dienstag hat sie feste Arbeitstage, hinzu kommt ein festgelegter Wochenenddienst im Monat. Hin und wieder springe sie mal ein, wenn eine Kollegin oder ein Kollege krank sei. Aber es gebe keinen Druck, diesen zusätzlichen Dienst zu übernehmen.

Die relativ freie Einteilung der Arbeitszeiten sei in Kliniken bisher nicht möglich, habe sie bei Bewerbungsgesprächen erfahren. „Ich wundere mich angesichts der vielen fehlenden Pflegekräfte sehr darüber, dass man dieses System nicht ändert. Aber in den Krankenhäusern muss man bei einer Vollzeit-Stelle im Drei-Schichten-System arbeiten und zusätzlich an zwei Wochenenden. Man hat pro Monat maximal zwei Dienstplanwünsche frei. Mehr geht nicht. Von einzelnen festgelegten Arbeitstagen ganz zu schweigen“.

Beschwerden gebe es im Pflegeteam der Pflege-WG wegen der verschiedenen „Wunschkonzerte“ nicht. Anke Märtin: „Jeder Einzelne hat die Möglichkeit, die Dienstzeiten weitgehend nach seinen Bedürfnissen zu wählen, daher gibt es auch keinen Stress.“ Diese große Flexibilität ihres Arbeitgebers schätzt sie sehr: „Das ermöglicht es mir, trotz der Familie wieder in meinem Beruf zu arbeiten.“ Natürlich helfe sie hin und wieder aus, wenn Not am Mann sei. „Das ist aber die Ausnahme.“

Geschäftsführerin Heike Witte betont, dass ihr Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitbeiter sehr am Herzen liege.”Wir tun fast alles, um Wünsche zu erfüllen und unser Team zufriedenzustellen. Und dazu muss man manchmal auch unkonventionell sein und neue Wege gehen.

Wir freuen uns sehr, wenn uns noch weitere Pflegekräfte unterstützen auf unserem Weg begleiten. Einfach anrufen und einen Termin vereinbaren".

Die inklusive Pflege-WG ist ein Modell-Projekt von zwei Partnern: Der Verein „Kinderhospiz Löwenherz“ baute das Projekt auf, stellt das Haus und ist für die sozialpädagogische Betreuung zuständig. Ein Team des Pflegedienstes „Krank und Klein – bleib daheim“ hat die Versorgung der unheilbar erkrankten jungen Erwachsenen übernommen. Sie umfasst auch die palliative Unterstützung. 

Foto: Ambulanter Kinderkrankenpflegedienst Krank und klein - bleib daheim. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: www. Krank-und-klein.de

 

#krankundklein

Mit fast 70 Jahren in Rente

Mitarbeiterin von „Krank und klein“ verabschiedet sich

Gabriel Stolze, Assistent der Geschäftsleitung, verabschiedet Annica Rönnspieß in die Rente.

Irgendwann ist Schluss, auch wenn der Beruf noch so viel Freude macht. Mit fast 70 Jahren hat Kinderkrankenschwester Annica Rönnspieß jetzt beim ambulanten Kinderkrankenpflegedienst „Krank und Klein - bleib daheim“ (Sulingen) aufgehört, um in Rente zu gehen.

Die letzten vier Jahre arbeitete sie im Bereich Diepholz-Nord im Nachtdienst in einer Familie mit einem beatmeten Kind . “Das war ein Bereich, in dem ich mich sehr wohlgefühlt habe“, sagt sie. Vorher war sie als Kinderkrankenschwester viele Jahre bei einer Sozialstation beschäftigt.

Künftig hat Annica Rönnspieß wieder mehr Zeit für ihre Hobbys: Lesen, nähen und in Urlaub fahren. Den ambulanten Kinderkrankenpflegedienst „Krank und Klein - bleib daheim“ lobt sie mit überschwänglichen Worten: „Das war der tollste Arbeitgeber, den ich in meinem Berufsleben hatte“, schwärmt sie. „Geschäftsführerin Heike Witte macht alles für die Mitarbeiter, damit sie sich wohlfühlen. Ich kann daher nur jedem raten, sich dort zu bewerben und mal reinzuschnuppern. Es lohnt sich wirklich.“

Krank und Klein - bleib daheim“ aus Sulingen (Kreis Diepholz) ist einer der größten ambulanten Kinderkrankenpflegedienste in Niedersachsen. Die mehr als 80 Mitarbeiter versorgen in der Region zwischen Bremen, Verden, Nienburg und im nördlichen Nordrhein-Westfalen erkrankte Kinder und Jugendliche zu Hause. Zudem hat der Betrieb für die inklusive Pflege-Wohngemeinschaft in Hannover-Anderten die Pflege von unheilbar erkankten jungen Erwachsenen übernommen.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: www.krank-und-klein.de

#krankundklein

2021

Zusammenleben von vier unheilbar erkankten jungen Erwachsenen

mit vier Bewohnern ohne Behinderung unter einem Dach

Nach Umbau und umfangreichen Vorbereitungen startet Anfang März in Hannover-Anderten ein besonderes Modell-Projekt, das in dieser Form in Deutschland einzigartig ist: In einer Inklusionswohngemeinschaft werden vier unheilbar erkrankte junge Menschen mit vier Bewohnern ohne Behinderung unter einem Dach zusammenleben.

Für die Inklusions-WG haben sich zwei starke Partner zusammengetan: Der Verein „Kinderhospiz Löwenherz“ baute das Projekt auf, stellt das Haus und ist für die sozialpädagogische Betreuung zuständig. Ein Team des Pflegedienstes „Krank und Klein – bleib daheim“ übernimmt die Versorgung der jungen Erwachsenen mit großem Pflegebedarf rund um die Uhr. Sie umfasst auch die palliative Unterstützung.

“Wir haben bereits ein sehr motiviertes Team von Pflegefachkräften für die WG in Hannover-Anderten gefunden, das sich auf die neue Aufgabe freut”, berichtet Heike Witte, Geschäftsführerin des Pflegedienstes. “Weitere Mitarbeiter sind herzlich willkommen. Die Arbeit in diesem Bereich ist etwas ganz Neues, bei dem die Kollegen viel mitgestalten können. Das ist anders als in einem Krankenhaus oder in einem ambulanten Dienst, wo die Abläufe mehr oder weniger festgelegt und fast immer gleich sind.”

Für die jungen Bewohner mit großem Pflegebedarf ist der Umzug in WG eine Abnabelung vom Elternhaus und ein wichtiger Schritt zur Selbstbestimmung außerhalb der familiären Fürsorge. Die Familien freuen sich sehr auf diesen Schritt. So wie Christian und seine Mutter Andrea. „Eigentlich sind wir beide richtige Gewohnheitsmenschen, vertraute Abläufe sind uns wichtig. Anderseits bin ich mir sicher, dass Christian die Veränderung guttun wird. Seit sein Bruder nicht mehr bei uns wohnt, fehlt ihm der Trubel, der Kontakt mit Gleichaltrigen“, sagt Andrea. Beide haben ein gutes Bauchgefühl. „Als wir uns das Haus vor ein paar Monaten gemeinsam angeschaut haben, hat er gelacht und sich gefreut. Da wusste ich, dass mein Sohn die WG angenommen hat“, beschreibt die Mutter den Ausflug nach Anderten, als die WG damals noch Baustelle war.

Die Idee für eine inklusive Pflege-Wohngemeinschaft entstand vor zwei Jahren bei Löwenherz, da es keine Perspektiven für diese jungen Menschen gab. Die entsprechenden Angebote fehlten. „Wir wollten über unsere stationäre und ambulante Arbeit hinaus ein Angebot bieten, bei dem junge Erwachsene die Möglichkeit auf ein selbstbestimmtes Leben haben, auch wenn sie lebensbegrenzt erkrankt sind“, beschreibt Gaby Letzing, Geschäftsführerin des Kinder- und Jugendhospiz Löwenherz in Syke, den Hintergrund. „Durch die unterschiedlichen Sichtweisen wurde schnell klar, was wünschenswert ist: Kleine Wohneinheiten in einer größeren Stadt, eine gute medizinische Versorgung, Freizeitmöglichkeiten und die Nähe zu den Eltern.” Das Haus mit der Wohngemeinschaft hat vier große Pflegezimmer sowie Küche und Gemeinschaftsräume im Erdgeschoss. Vier Zimmer in der ersten Etage sind für nichtbehinderte Auszubildende oder Studenten bestimmt: „Wer mit diesen besonderen Menschen zusammenzuleben möchte, kann sich bereits jetzt bei uns melden. Ab April sollen die vier oberen Räume vermietet werden“, so Gaby Letzing voller Vorfreude. Voraussetzung für Mieter: Interesse an dem Projekt und die Beteiligung am täglichen Leben.

Bildunterschrift: Mutter Andrea und Sohn Christian freuen sich auf den Umzug in die Löwenherz-WG in Anderten. Foto: M. Müller / Ambulante Kinderkrankenpflege Krank und Klein

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: 

https://www.krank-und-klein.de/patienten/junge-erwachsene-in-der-wg/

Erst Burnout, dann Stelle in Löwenherz-WG gefunden -

den Traumjob per Zufall entdeckt

Eine glückliche Entscheidung: Juliane Kolumbus freut sich darauf,

Benedikt T. zu pflegen oder mit ihm an der frischen Luft spazieren zu gehen.

Hannover-Anderten - Auf keinen Fall wollte Juliane Kolumbus wieder in der Pflege arbeiten - zu schlecht waren ihre Erfahrungen auf der geriatrischen Station (Altenpflege) eines Krankenhauses: „Es ging nur um Profit und Zahlen, die alten Menschen spielten praktisch keine Rolle. Dazu die verrückten Schicht-Systeme: Drei verschiedene Schichten innerhalb einer Woche mit bekloppten Wechseln und jede Menge Stress. Freie Tage gab es selten - dazu unflexible Vorgesetzte“, erinnert sie sich mit Schaudern. „Dabei habe ich den Beruf geliebt und mich identifiziert - aber so ging es nicht weiter.“

Sie wurde krank, bekam ein Burnout und reiste mit drei Freundinnen ein viertel Jahr im Camper durch Neuseeland. In Gesprächen und Diskussionen über ihre Zukunft malte sie sich ihren Traum-Arbeitsplatz aus: „Ich hatte total Lust in einem kleinen Team zu arbeiten, in einem schönen Haus, mit jüngeren Menschen. Aber auf keinen Fall wieder in der Pflege“. Nach ihrer Rückkehr an ihren alten Arbeitsplatz war sie schnell wieder im alten Trott, wieder derselbe Stress, Ärger, Unzufriedenheit, Frust.

Sie kündigte ihre Stelle - ohne eine Alternative zu haben. „Das war ein Befreiungsschlag. Ich hätte im Büro gearbeitet oder im Fitness-Studio, das war mir egal. Das Wichtigste: Nur weg aus der Pflege“. Doch es kam anders: Bei der Internet-Recherche nach einem neuen Job schloss sie bewusst Angebote aus der Pflege aus - und sah dennoch zufällig eine Stellenanzeige des Pflegedienstes „Krank und Klein“, der Mitarbeiter für die Löwenherz-WG für unheilbar erkrankte junge Menschen in Hannover-Anderten suchte. „Die Beschreibung in der Anzeige hat mich sofort so ins Herz getroffen, dass mir die Tränen kamen. Das war es, der richtige Job. So wollte ich arbeiten.“ Sie bewarb sich noch am selben Tag - und beim Bewerbungsgespräch war ihr sofort klar: „Da will ich hin.“

Die Inklusions-WG ist ein neues Modell-Projekt, für das sich zwei Partner zusammengetan haben: Der Verein „Kinderhospiz Löwenherz“ baute das Projekt auf, stellt das Haus und ist für die sozialpädagogische Betreuung zuständig. Ein Team des Pflegedienstes „Krank und Klein – bleib daheim“ hat die Versorgung der jungen unheilbar erkrankten jungen Erwachsenen übernommen. Sie umfasst auch die palliative Unterstützung. Die ersten beiden Bewohner zogen im März ein, später werden vier erkrankte junge Menschen mit vier Mietern ohne Behinderung unter einem Dach zusammenleben. Das Haus hat vier Pflegezimmer sowie Küche und Gemeinschaftsräume im Erdgeschoss. Vier Zimmer in der ersten Etage sind für nichtbehinderte Auszubildende oder Studenten bestimmt.

„Wir haben ein sehr motiviertes Team von Pflegefachkräften für die WG gefunden”, berichtet Heike Witte, Geschäftsführerin des Pflegedienstes. “Weitere Mitarbeiter sind herzlich willkommen. Die Arbeit in diesem Bereich ist etwas ganz Neues, bei dem die Kollegen viel mitgestalten können. Anders als in einem Krankenhaus oder in einem Pflegedienst, wo die Abläufe festgelegt und fast immer gleich sind.” Das bestätigt Juliane Kolumbus aus eigener Erfahrung voll und ganz. „In der Löwenherz-WG geht mein Herz auf, hier bin ich richtig glücklich. Ein ganz tolles Gefühl, das mich sehr zufrieden macht. Das hatte ich bisher bei keiner Stelle. Es ist eine ganzheitliche Rundum-Pflege, die sehr viel Spaß macht. Und für ganz wichtig: es ist eine wichtige und sinnhafte Arbeit, bei der man sehr selbständig arbeiten und viel umsetzen kann“. Die Atmosphäre im Team sei toll ebenso wie der Umgang und die Art, wie ihre Chefin mit ihnen Kollegen kommuniziere. Ihre Erwartungen seien voll und ganz erfüllt worden, sagt sie. „Es ist der schönste Arbeitsplatz, den ich je hatte“, schwärmt Juliane Kolumbus. Mehr Lob geht nicht.

Krank und Klein - bleib daheim“ aus Sulingen (Kreis Diepholz) ist einer der größten ambulanten Kinderkrankenpflegedienste in Niedersachsen und. Die mehr als 80 Mitarbeiter versorgen in der Region zwischen Bremen, Verden, Nienburg und im nördlichen Nordrhein-Westfalen erkrankte Kinder und Jugendliche zu Hause. Für die neue inklusive Pflege-Wohngemeinschaft in Hannover-Anderten baut der Dienst erstmals ein Team für die Erwachsenen-Intensivpflege auf.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: www. krank-und-klein.de

Bildunterschrift: Eine glückliche Entscheidung: Juliane Kolumbus freut sich darauf, Benedikt T. zu pflegen oder mit ihm an der frischen Luft spazieren zu gehen.

Foto: Krank und Klein - bleib daheim/Meike Müller

Krankenpfleger wechselt vom Assistenten zur Festanstellung -

Ein ziemlich bester Freund für die Pflege-WG

Gerhard Finn pflegt und versorgt in der inklusiven Wohngemeinschaft vor allem die erkrankte Clara.

Hannover-Anderten - Gerhard Finn (54) blickt auf ein bewegtes Berufsleben zurück. Er machte sein Pflegeexamen an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, arbeitete in der Häuslichen Krankenpflege, beim Hausnotruf, in der Bezugspflege als Pflegedienstleitung, bevor er sich als Persönlicher Assistent für behinderte Menschen selbständig machte. Über viele Umwege kam er zur Löwenherz Pflege-WG in Hannover-Anderten, übernahm eine feste Stelle - und fühlt sich rumdum wohl. „Ein toller Arbeitsplatz,“ sagt er. „Und das auch wegen der guten menschlichen Atmosphäre und weil wir uns hier alle auf Augenhöhe begegnen“.

Behinderte Menschen erhalten für ihren Lebensunterhalt in der eigenen Wohnung vom Sozialamt ein persönliches Budget, von dem sie die Kosten für die Pflege und alle sonstigen Aufwendigen finanzieren müssen. Dazu gehört auch der Persönliche Assistent, den sie für bestimmte Dienste oder Aufgaben buchen können. Manchmal übernahm Gerhard Finn auf Wunsch seiner Assistenznehmer Nachtwachen, Wochenend-Schichten, Urlaubsvertretungen oder kurzfristige Einsätze zur Unterstützung. „In meiner besten Zeit hatte ich bis zu 15 Kunden im Alter zwischen 29 und 51 Jahren. Für sie war ich bei meinen Einsätzen der ziemlich beste Freund - so wie in der bekannten französischen Filmkomödie“.

Die Aufgaben als Persönlicher Assistent seien sehr vielfältig gewesen, berichtet Gerhard Finn aus seinem bewegten Leben. „Wir sind zwar nicht wie im Film im Maserati durch die Gegend gebraust, sondern haben stattdessen im Bulli Ausflüge gemacht.“ Oder er fuhr einen Banker mit Handicap im Auto ins Büro, während der im hinteren Teil des Wagens in seinem E-Rollstuhl saß und am Laptop arbeitete. Er sei bei seinen Einsätzen viel herumgekommen, die ihn für mehrere Tage sogar bis an die Nordsee führten. „Mit manchen Kunden bin ich auch ins Museum, Kino oder zum Konzert gefahren. Und zwei Assistenznehmer habe zu Blind dates begleitet - eins war auch erfolgreich“, erinnert er sich.

In der Löwenherz Pflege-WG gefalle es ihm sehr. „Es ist ein himmelweiter Unterschied zu Kliniken oder anderen Pflegeeinrichtungen“, beschreibt Gerhard Finn die neue Stelle. Es sei sehr beruhigend, dass man hier sehr viel Wert auf qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lege. Denn man brauche eine gute Ausbildung und viel Erfahrung, um die erkrankten jungen Erwachsenen auch in kritischen Situationen zu versorgen und um dann schnell die richtigen Maßnahmen einzuleiten. Hinzu komme, dass man einen geregelten Arbeitsablauf und verlässliche Arbeitszeiten habe - von Ausnahmen und Notfällen abgesehen.

Die inklusive Pflege-WG ist ein Modell-Projekt von zwei Partnern: Der Verein „Kinderhospiz Löwenherz“ baute das Projekt auf, stellt das Haus und ist für die sozialpädagogische Betreuung zuständig. Ein Team des Pflegedienstes „Krank und Klein – bleib daheim“ hat die Versorgung der jungen erkrankten Erwachsenen übernommen. Sie umfasst auch die palliative Unterstützung. Die ersten beiden Bewohner zogen im März ein, später werden vier erkrankte junge Menschen mit vier Mietern ohne Behinderung unter einem Dach zusammenleben.

„Wir haben ein sehr motiviertes Team von Pflegefachkräften für die WG gefunden”, berichtet Heike Witte, Geschäftsführerin des Pflegedienstes. “Weitere Mitarbeiter sind herzlich willkommen. Die Arbeit in diesem Bereich ist etwas ganz Neues, bei dem die Kollegen viel mitgestalten können. Anders als in einem Krankenhaus oder in einem Pflegedienst, wo die Abläufe in der Regel festgelegt und fast immer gleich sind.”

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: www. Krank-und-klein.de

Bildunterschrift: Gerhard Finn pflegt und versorgt in der inklusiven Wohngemeinschaft vor allem die erkrankte Clara. Foto: Krank und Klein - bleib daheim/Meike Müller

Modell Inklusions-WG: Ein Gewinn für alle

Pflegekräfte loben Arbeitsbedingungen, Bewohner und Eltern zufrieden

Benedikt genießt es, wenn Kinderkrankenpfleger Andreas Robl

mit ihm im Rollstuhl spazieren geht

 

Hannover/Sulingen - Es ist ein Modellprojekt, das nur Gewinner kennt: In der Inklusions-Wohngemeinschaft Löwenherz in Hannover-Anderten leben unheilbar erkrankte junge Menschen mit gesunden Bewohnern unter einem Dach zusammen. „Das Modell ist in dieser Form einzigartig“, berichtet Heike Witte, Geschäftsführerin des „Ambulanten Kinderkrankenpflegedienstes Krank und klein- bleib daheim“, die für die 24-Stunden-Versorgung der Jugendlichen ein eigenes Pflegeteam aufgebaut hat.

Nicht nur das: Die Pflegekräfte loben die guten Arbeitsbedingungen, die jungen Erwachsenen fühlen sich wohl und die Eltern freuen sich, dass ihre Kinder zu Hause ausziehen konnten und einen guten Platz mit optimaler Versorgung bekommen haben. So wie Benedikt. Der junge Mann (23 Jahre) ist an sogenannter Kinderdemenz (NCL2) erkrankt. Seit seiner Geburt muss er mit körperlichen Einschränkungen leben, doch erst mit neun Jahren erhielten die Eltern die Diagnose NCL2. Benedikt ist erblindet und bekommt immer wieder epileptische Anfälle. Inzwischen muss er rund um die Uhr von Intensiv-Pflegekräften versorgt werden. Denn er bekommt manchmal Krampfanfälle, einen Kreislaufkollaps und droht dann zu ersticken.

Für Kinderkrankenpfleger Andreas Robl ist die Pflege-Wohngemeinschaft der optimale Arbeitsplatz: „Wir haben Zeit, unsere Bewohner so zu versorgen, wie sie es brauchen - und so wie wir es gelernt haben. Es ist total entspannt, ausreichend Zeit haben, um ihm das Essen anzureichen oder mit ihm im Rollstuhl spazieren zu gehen. Sehr schön ist es auch, in einem Team mit verschiedenen Fähigkeiten zusammenzuarbeiten und nicht allein verantwortlich zu sein. Das ist hier das Beste aus beiden Welten. Toll wäre es, wenn noch einige Kolleg/innen dazu kämen“.

Man betrete mit diesem Projekt Neuland, sagt Andreas Robl. Alle Beteiligten müssten immer wieder ausloten, wie man die unterschiedlichen Bedürfnisse und Erfahrungen aufeinander abstimmen könne. „Es ist etwas absolut Neues, das unheilbar erkrankte junge Erwachsene in einer Pflege-WG gemeinsam mit anderen Bewohnern leben. So ein Angebot gibt es meines Wissens bisher nicht“.

Für diese besondere Aufgabe nimmt sich der Kinderkrankenpfleger, der zusätzliche Qualifikationen in der Palliativ-Versorgung, der außerklinischen Beatmung und als Heilpädagoge hat, auch die langen Fahrten zur Arbeit in Kauf: „Ich setze mich immer gerne ins Auto und fahre los - selbst wenn es eineinhalb Stunden pro Strecke dauert. Und wenn es schlecht läuft auch länger“.

Die Idee für eine inklusive Pflege-Wohngemeinschaft entstand im Kinderhospiz Löwenherz, da es keine Perspektiven für diese jungen Menschen gab. Die entsprechenden Angebote fehlten. Man wollte über stationäre und ambulante Arbeit hinaus ein Angebot bieten, bei dem junge Erwachsene die Möglichkeit auf ein selbstbestimmtes Leben haben, auch wenn sie lebensbegrenzt erkrankt seien, erläutert Gaby Letzing, Geschäftsführerin des Kinder- und Jugendhospiz Löwenherz in Syke und Initiatorin des Projekts. Das Haus in Hannover-Anderten hat vier große Pflegezimmer sowie Küche und Gemeinschaftsräume im Erdgeschoss. Vier Zimmer in der ersten Etage sind für nichtbehinderte Auszubildende oder Studenten vorgesehen. 

Foto: Heiner Brock / Ambulante Kinderkrankenpflege Krank und Klein-bleib daheim

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: www.krank-und-klein.de

#krankundklein

2020

Unterstützung für Qualitätsgemeinschaft Mit einer Spende in Höhe von 500,- € unterstützt das Sulinger Unternehmen KRK Computersysteme die „Qualitätsgemeinschaft Häusliche Kinderkrankenpflege Niedersachsen“. Das Geld werde dringend für die Weiterbildung der Pflegefachkräfte in der Heimbeatmung der schwer erkrankten Kinder und Jugendlichen benötigt, sagte Heike Witte, Vorsitzende der Qualitätsgemeinschaft, bei der Übergabe in Sulingen. „Die Anforderungen der Krankenkassen sind im vorigen Jahr deutlich gestiegen. Daher müssen wir Mitgliedsdienste unsere #Pflegefachkräfte in Schulungen auf den neuesten Stand bringen“. Für die Unterstützung dankte sie KRK-Geschäftsführer Maik Bandolie sehr. Das Unternehmen hatte zu Weihnachten auf Geschenke an Kunden verzichtet und das Geld stattdessen gespendet. Die „Qualitätsgemeinschaft Häusliche Kinderkrankenpflege Niedersachsen“ ist ein Zusammenschluss aller #ambulanten #Kinderkrankenpflegedienste des Landes. Das Ziel ist es, Konzepte und Weiterbildungen für die optimale Versorgung schwerkranker Kinder und Jugendlichen zu Hause sicherzustellen oder auf den Weg zu bringen.

Kinderkrankenpflegedienst „Krank und Klein - bleib daheim“ stellte Bilanz vor - Team legte 2019 insgesamt mehr als 400 000 Kilometer zurück Sulingen/Syke - Das „Kinder-Palliativ-Team Syke“ hat sich als wichtiger Bestandteil zur Versorgung schwerkranker Kinder und Jugendlicher in der Region fest etabliert. Das berichtete Heike Witte, Geschäftsführerin des ambulanten Kinderkrankenpflegedienstes „Krank und klein - bleib daheim“ am Freitag bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2019. „Dieses spezielle SAPV-Team fährt immer dann zu den Familien nach Hause, wenn die erkrankten Kinder und Jugendlichen unter schweren Schmerzen leiden oder in Krisen geraten, die im Alltag sonst nicht mehr zu bewältigen sind. Das ist zum Beispiel bei schweren oder unheilbaren Erkrankungen sowie in der Sterbephase sehr wichtig. Der Einsatz hat auch das Ziel, zur Verbesserung der Lebensqualität beizutragen. Es ist dann ist für die Familien eine große Unterstützung“, beschreibt Heike Witte den Einsatzbereich. Das Team versorgte im Rahmen der „Spezialisierten ambulanten Palliativ-Versorgung“ (SAPV-KJ) bei 201 Hausbesuchen 35 Kinder und Jugendliche, zehn Patienten standen sie in der Sterbebegleitung zur Seite. Zum Palliativ-Team gehören neben Mitarbeiterinnen von „Krank und Klein“ auch jeweils zwei Ärzte aus dem Kinder- und Jugendhospiz Löwenherz sowie zwei Sozialpädagoginnen für die psychosoziale Begleitung. Das Syker Palliativ-Team (kurz: SAPV- KJ) wird vom Netzwerk für die Versorgung schwerkranker Kinder und Jugendlicher in Hannover koordiniert und eingesetzt. Das Team von „Krank und Klein - bleib daheim“ erbrachte im Rahmen der ambulanten Kinderkrankenpflege im vergangenen Jahr bei 5 700 Hausbesuchen fast 38 000 Pflegestunden. Auf den Fahrten zu den kranken Kindern und Jugendlichen mussten die Mitarbeiter weite Strecken im Auto zurücklegen: rund 380 000 Kilometer quer durch die Regionen Diepholz, Verden, Minden bis nach Bremen im Norden und Minden im Süden. „Der Bedarf der Familien für die ambulante Pflege ihrer Kinder ist riesengroß“, erläutert die Geschäftsführerin. Heike Witte: „Leider können wir nicht alle Wünsche erfüllen und müssen wegen Personalmangels immer wieder Anfragen ablehnen. Wir würden gerne mehr Kollegen einstellen - Bewerberinnen sind jederzeit herzlich willkommen, auch wenn sie eine längere Familienpause hatten. Wir arbeiten sie dann sorgfältig und umfassend in die neuen Aufgaben ein. Einfach bei uns anfragen und einen Termin vereinbaren. Das läuft dann ganz unkompliziert“, verspricht sie und versichert: „Wir freuen uns immer über neue Mitarbeiter im Team“. Bei seinen Einsätzen kann „Krank und Klein“ auf ein hochqualifiziertes Team zurückgreifen: 48 Mitarbeiterinnen sind für die Heimbeatmung qualifiziert, 19 Pflegende haben eine Weiterbildung in der Pädiatrischen Palliativ Care (Begleitung bei lebensbedrohlichen Erkrankungen und besondere Symptombehandlung), zehn Mitarbeiterinnen sind als Pflegeberaterinnen (nach § 45 SGB XI) qualifiziert - und zwei als Praxisanleiterinnen. „Unsere Mitarbeiterinnen haben sich auch im vorigen Jahr wieder in vielen Fortbildungen weiterqualifiziert“, beschreibt Heike Witte das Ergebnis. „Das kostet sehr viel Zeit und Geld. Doch die Qualität unseres Teams hat für uns eine sehr hohe Priorität“. „Krank und Klein - bleib daheim“ aus Sulingen (Kreis Diepholz) ist der erste Kinderkrankenpflegedienst in Niedersachsen und einer der größten des Landes. Die rund 80 Mitarbeiter versorgen im Kreis Diepholz und in der Region zwischen Bremen, Verden, Nienburg, Herford, Minden und Bad Oeynhausen erkrankte Kinder und Jugendliche zu Hause.

Endlich wieder Freude an der Arbeit

Neustart mit 53 Jahren: Intensiv-Krankenpfleger wechselte nach fast drei Jahrzehnten Klinikarbeit in die ambulante Kinderkrankenpflege

Sulingen/Minden - Am Ende waren Druck und Frust zu groß: Nach insgesamt fast 30 Jahren in den Kliniken in Diepholz und Vechta kündigte Krankenpfleger Frank Schrock -Schumacher (53) seine Stelle, um in einem anderen Bereich neu zu beginnen. Beim ambulanten Kinderkrankenpflegedienst „Krank und Klein - bleib daheim“ in Sulingen startete der qualifizierte Krankenpfleger mit Weiterbildungen in Intensiv- und Anästhesiepflege in ein komplett neues Gebiet. „Es war quasi back to the roots“, sagt er. „Hier kann ich die Pflege umsetzen, weshalb ich damals den Beruf gewählt habe. Der Sprung hat sich wirklich gelohnt - ich hätte das schon viel früher machen sollen“.

In den vergangenen Jahren habe der wirtschaftliche Druck an seinem Arbeitsplatz in der Klinik immer weiter zugenommen - neben Schichtdienst und unregelmäßigen Arbeitszeiten - berichtet Frank Schrock-Schumacher von seinen Erfahrungen. Zum Schluss arbeitete er im Herzkatheterlabor als Leiter eines Teams von neun Kolleginnen und Kollegen. „Es ging dort häufig vor allem um hohe Patienten-Fallzahlen.“ Auch die schlechte Behandlung des Pflegepersonals frustrierte ihn zusehends und führte zu sinkender Motivation. „Dabei finde ich den Beruf gut und bin sehr gerne Krankenpfleger.“

Eine Kollegin erzählte Frank Schrock-Schumacher begeistert von ihrer Beschäftigung und den Erfahrungen beim ambulanten Kinderkrankenpflegedienst „Krank und Klein - bleib daheim“ in Sulingen. „Vor meiner Ausbildung zum Krankenpfleger habe ich als Zivildienstleistender in einem Wohnheim für Menschen mit Behinderung gearbeitet“, erinnert er sich. „Das hatte mir damals sehr gut gefallen.“ Die Idee, jetzt schwerkranke Kinder und Jugendliche zu versorgen und zu pflegen, war geboren.

Die Umstellung auf dieses neues Arbeitsfeld war ungewohnt, berichtet Frank Schrock-Schumacher. „Man ist ja bei den Familien zu Hause, in ihrem privaten Bereich und muss sich anpassen. Das ist manchmal schwierig und umgekehrt zur Klinik, wo die Patienten sich dem Krankenhaus anpassen müssen. Und in den Familien ist es manchmal sehr wichtig, auch Grenzen zu setzen.“

In seinen Diensten versorgt der Krankenpfleger zur Zeit zwei Mädchen (17 und 18 Jahre alt), beide schwerst-mehrfachbehindert. Er übernimmt die komplette Behandlungspflege, gibt ihnen Nahrung, Medikamente und begleitet sie in die Schule. Für die beiden Jugendlichen sei in der Förderschule vor allem der Kontakt mit anderen Kindern wichtig. „Es geht vorwiegend ums Wohlfühlen, die visuelle Wahrnehmung und die Gemeinschaft“. Eine Ergo- und Physiotherapeutin, zwei Heilerziehungspfleger und zwei Erzieherinnen sind für die insgesamt sechs Kinder mit Förderbedarf in der Schule da. Sie lesen vor, spielen mit ihnen, gehen mit ihnen in den Snoozelraum, geben Massagen und beschäftigten sie.

Die neue Stelle begeistert den gelernten Krankenpfleger geradezu. „Es ist eine tolle Stimmung im Team, ein Miteinander - kein Gegeneinander -, die Leitung kümmert sich um uns Mitarbeiter und schaut, was wir brauchen. Das kenne ich gar nicht.“ Es gebe viele Angebote zur Weiterbildung, der Betrieb habe das Betriebliche Gesundheitsmanagement eingeführt, um die Belastungen für die Angestellten zu reduzieren und die Arbeit noch mehr an ihre Bedürfnisse anzupassen. Schon zu Beginn seiner Beschäftigung habe er sich gewundert, berichtet er. „Es gab hier eine Stellenbeschreibung für meine Arbeit. Das habe ich den 30 Jahren in der Klinik nicht erlebt.“

Nur das Gehalt sei ein kleiner Wermutstropfen. Mit seinen Zusatzqualifikationen, den Schicht- und Wochenendzulagen habe er im Krankenhaus mehr verdient. „Doch ich kann auch so mit dem Gehalt auskommen. Geld ist nicht alles. Ich weiß ja, dass unsere Geschäftsführung mit den Krankenkassen verhandelt, damit wir die gleichen Gehälter wie in den Kliniken erhalten. Denn unsere Ausbildung und die Verantwortung ist dieselbe - nur die Bezahlung nicht. Das muss sich ändern.“

Krank und Klein - bleib daheim“ aus Sulingen (Kreis Diepholz) ist der erste Kinder-krankenpflegedienst in Niedersachsen und einer der größten des Landes. Die mehr als 80 Mitarbeiter versorgen im Kreis Diepholz und in der Region zwischen Bremen, Verden, Nienburg, Herford, Minden und Bad Oeynhausen erkrankte Kinder und Jugendliche zu Hause. Der Dienst feierte im vorigen Jahr sein 30jähriges Bestehen.

„Krank und Klein - bleib daheim“ nach langen Verhandlungen erfolgreich

Sulingen/Minden - Erstmals können in Niedersachsen in der ambulanten Kinderkrankenpflege Tariflöhne gezahlt werden. Nach langen Verhandlungen mit der AOK und dem Verband der Ersatzkassen (VdeK) habe man einen Vertrag geschlossen, der deutlich höhere Gehälter für Mitarbeiter möglich mache. Das teilte Heike Witte, Geschäftsführerin des ambulanten Kinderkrankenpflegedienstes „Krank und klein - bleib daheim“ in Sulingen (Kreis Diepholz) mit. Die Vereinbarung sei an die Tarifverträge der Länder angelehnt und beinhalte auch 30 Tage Urlaub sowie Weihnachtsgeld. In Niedersachsen sei „Krank und Klein“ der erste ambulante Kinderkrankenpflegedienst, der bei den Krankenkassen höhere Stundensätze abrechnen könne.

„Ich freue mich sehr über diesen Durchbruch, denn jetzt können wir eine vergleichbare Vergütung wie die Kliniken zahlen und werden so attraktiver für Pflegefachkräfte. Für Mitarbeiter entfällt damit der Anreiz, sich allein wegen des höheren Gehalts für einen Arbeitsplatz im Krankenhaus zu entscheiden“, so Heike Witte. Denn bei Befragungen hätten Mitarbeiter bei „Krank und Klein“ immer wieder die guten Arbeitsbedingungen, die Weiterbildungsmöglichkeiten und das Betriebliche Gesundheitsmanagement gelobt, aber schweren Herzens angesichts des höheren Gehalts und der zusätzlichen Sozialleistungen einen Wechsel in die Klinik erwogen.

„Mit diesem Erfolg sind wir als Arbeitgeber noch attraktiver geworden. Wir freuen uns, wenn jetzt weitere Krankenpflegefachkräfte zu uns kommen. Denn wir haben viele Aufträge, ein tolles Team und einen sehr interessanten Arbeitsplatz zu bieten“, erklärte die Geschäftsführerin. Die neue Vereinbarung gilt für examinierte Kinderkrankenschwestern sowie für examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger für die fachpflegerische Versorgung von erkrankten Kindern und Jugendlichen.

Krank und Klein - bleib daheim“ aus Sulingen (Kreis Diepholz) ist der erste Kinderkrankenpflegedienst in Niedersachsen und einer der größten des Landes. Die mehr als 80 Mitarbeiter versorgen im Kreis Diepholz und in der Region zwischen Bremen, Verden, Nienburg, Herford, Minden und Bad Oeynhausen erkrankte Kinder und Jugendliche zu Hause. Der Dienst feierte im vorigen Jahr sein 30jähriges Bestehen.

Bildunterschrift: Heike Witte und ihr Kollege Andreas Tissler behandeln den erkrankten David. Foto Krank und Klein/Meike Müller

 

Der ambulante Kinderkrankenpflegedienst „Krank und Klein - bleib daheim“ aus Sulingen (Kreis Diepholz) erweitert seinen Einsatzbereich und expandiert nach Hannover:

Dort übernimmt der Betrieb auf Wunsch die Pflege von vier unheilbar erkrankten jungen Erwachsenen, die dort gemeinsam mit vier Bewohnern ohne Behinderung in einer inklusiven Pflege-Wohngemeinschaft leben. Das teilte das Unternehmen in Sulingen mit. Betreiber der Pflege-WG in Hannover-Anderten ist der Verein Kinderhospiz Löwenherz. Der Start ist für Beginn nächsten Jahres geplant. „Für diese sehr interessante Aufgabe suchen wir motivierte #Pflegefachkräfte, die sich in einem ganz neuen Bereich engagieren möchten“, teilte Heike Witte, Geschäftsführerin von „Krank und Klein“, am Donnerstag mit. „Wir freuen uns alle sehr auf diese neue und spannende Aufgabe“. Mit diesem Einsatzbereich erweitert „Krank und Klein“ auch die Angebotspalette und bietet damit zum ersten Mal die Pflege von jungen Erwachsenen an. Bisher hatte das Team aus Sulingen ausschließlich erkrankte Kinder und Jugendliche gepflegt. In der inklusiven Pflege-WG erhält jeder Bewohner/in seinen eigenen Bereich, Küche und Wohnzimmer sind Gemeinschaftsräume. „Das Zusammenleben der insgesamt acht jungen Bewohner ist ein spannendes Projekt, das für alle Beteiligten viele Chancen, Möglichkeiten und vermutlich auch einige Herausforderungen bereithält“, erläuterte Heike Witte. „Die Selbstbestimmung ist dabei die oberste Leitlinie des Handels“. Die jungen Erwachsenen entscheiden selbst, welche Unterstützung sie möchten oder ob sie ihr Leben allein gestalten wollen. Die Bewohner sind tagsüber alle beschäftigt: Manche arbeiten in einer Werkstätte oder Tagesförderstätte, andere machen eine Ausbildung oder studieren. Pädagogische Fachkräfte helfen, damit das integrative Zusammenleben möglichst gut gelingt. Auch die Abnabelung der jungen Erwachsenen von ihrem Elternhaus begleiten die Pädagogen. Denn für alle ist es vermutlich das erste Mal, dass sie in ihre eigenen vier Wände einziehen. Bewerbungen bitte an: Krank und Klein, Bismarckstraße 16, 27232 Sulingen oder per mail an: info@krank-und-klein.de, zu Händen Frau Heike Witte.

Hannover-Anderten: Benedikt freut sich auf Umzug in inklusive Pflege-WG Einzigartiges Modell-Projekt ermöglicht Zusammenleben von acht jungen Erwachsenen

Hannover/Sulingen - Benedikt T. (22) freut sich auf das Zusammenleben in einer Wohngemeinschaft: Der junge Mann ist an der sogenannten Kinderdemenz (NCL2) erkrankt und zieht in Kürze in eine inklusive Pflege-Wohngemeinschaft in Hannover-Anderten ein. In diesem einzigartigen Modell-Projekt werden vier unheilbar erkrankte junge Menschen mit vier Bewohnern ohne Behinderung unter einem Dach zusammenleben. Die Intensiv-Pflege übernimmt auf Wunsch der Eltern ein Team des Pflegedienstes „Krank und klein - bleib daheim“, das sich auf die interessante Aufgabe freut. Die „Löwenherz-WG“ ist ein neues Projekt des Kinderhospiz Löwenherz.

„Benedikt musste schon seit seiner Geburt mit körperlichen Einschränkungen leben, doch erst mit neun Jahren erhielten wir die Diagnose NCL2“, berichtet seine Mutter Anke T. „Das war ein riesiger Schock für uns, denn die Lebenserwartung der meisten Kinder mit dieser Erkrankung liegt zwischen sechs und 14 Jahren. Schon bald konnte Benedikt nur noch im Rollstuhl sitzen, er erblindete, bekam epileptische Anfälle, seine Wirbelsäule ist stark verkrümmt. Innerhalb von nur vier Jahren wurde der Junge mit dem schwersten Pflegegrad eingestuft“. Mit Hilfe eines speziellen Computers verständigt er sich mit Eltern und Pflegepersonal. Inzwischen muss ihr Sohn rund um die Uhr von Intensiv-Pflegekräften versorgt werden, denn es kommt vor, dass er plötzlich krampft, einen Kreislaufkollaps bekommt, sich verschluckt und keine Luft mehr bekommt. „Wir haben uns jeden Tag darauf vorbereitet, dass es für ihn der letzte sein kann. Daher haben wir auch seine Konfirmation um ein Jahr vorgezogen, weil wir nicht sicher waren, ob Benedikt das nächste Jahr noch übersteht“, beschreibt sein Vater Georg H. die kritische Lage.

15 Jahre besuchte Benedikt die Ita-Wegman-Förderschule, seit dem Lockdown ist er rund um die Uhr zu Hause. Die Besuche von Freunden sind aufgrund der Coronakrise selten geworden. „Wir freuen uns, wenn wir ihm bald das Zusammenleben mit anderen jungen Menschen ermöglichen können,“ beschreibt seine Mutter den Wunsch, dass ihr Sohn in die inklusive Pflege-Wohngemeinschaft einzieht. Benedikt war bereits mehrfach für einige Wochen im Jugendhospiz Löwenherz - auch ohne seine Eltern. Er hat dabei das Zusammensein mit Gleichaltrigen sehr genossen. „Benedikt freut sich auf die Gesellschaft mit jungen Leuten, er lebt dann richtig auf. Das haben wir auch erlebt, als zwei Studentinnen während ihres Praktikums bei uns zu Hause waren, mit ihm erzählt und sich mit ihm beschäftigt haben. Er hat über das ganze Gesicht gestrahlt - und das mit offenen leuchtenden Augen. Das war ein echter Meilenstein für uns“.

Ganz leicht wird die Ablösung von zu Hause für seine Eltern nicht. „Unser Sohn hat ein Recht auf ein eigenes Leben, das wir ihm mit dem Einzug in die Wohngemeinschaft ermöglichen wollen. Aber wir haben auch Angst, ihn in fremde Hände zu geben, denn er muss 24 Stunden intensiv pflegerisch versorgt werden. Wir sind inzwischen ja schon Benedikt-Profis, die genau wissen, was wir unternehmen müssen, wenn er plötzlich wieder in eine gesundheitliche Krise kommt“, beschreibt der Vater die gemischten Gefühle. „Denn jedes Mal könnte das letzte Mal sein. Oft haben wir uns hinterher gesagt: Wir haben es mal wieder geschafft“. Für die Pflege wünschen sich die Eltern optimistische Experten, die positiv nach vorne blicken. Benedikts Mutter Anke T.: „Wir alle hoffen so sehr darauf, dass es bald losgeht und Benedikt trotz seiner NCL-Erkrankung noch „ganz normal“ am Leben teilhaben kann und er weiterhin schöne Momente in diesem einzigartigen Modell-Projekt in Hannover Anderten erleben kann.“

Für die Mitarbeit sind noch Stellen für engagierte Erwachsenen-Pflegekräfte frei. Es ist eine neue und spannende Aufgabe. Bewerbungen bitte an: info@krank-und-klein.de oder per Brief: „Krank und Klein - bleib daheim“ Bismarckstraße 16, 27232 Sulingen, zu Händen Frau Heike Witte (Geschäftsführung).

„Krank und Klein - bleib daheim“ aus Sulingen (Kreis Diepholz) ist einer der größten ambulanten Kinderkrankenpflegedienste in Niedersachsen und. Die mehr als 80 Mitarbeiter versorgen in der Region zwischen Bremen, Verden, Nienburg und im nördlichen Nordrhein-Westfalen erkrankte Kinder und Jugendliche zu Hause. Für die neue inklusive Pflege-Wohngemeinschaft in Hannover-Anderten baut der Dienst erstmals ein Team für die Erwachsenen-Intensivpflege auf.

2019

Team von „Krank und Klein“ legte fast 200 000 Kilometer zurück - rund 44 000 Pflegestunden geleistet - erfolgreiche Bilanz für 2018

Sulingen/Minden - Fast fünf Mal um die Erde: Diese beeindruckende Strecke legte das Team des ambulanten Kinderkrankenpflegedienstes „Krank und klein - bleib daheim“ (Sulingen, Kreis Diepholz) im vorigen Jahr auf den Fahrten zu den schwer erkrankten Kindern insgesamt zurück: Rund 180 000 Kilometer waren die 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Hausbesuchen unterwegs, weitere 15 000 Kilometer fuhren sie im Rahmen der „Speziellen ambulanten Palliativpflege für Kinder und Jugendliche“ (SAPV - KJ) für die Schmerztherapie zu ihnen, teilte „Krank und Klein“ in seiner Bilanz für das Jahr 2018 in Sulingen (Kreis Diepholz) mit. Dabei waren die Pflegekräfte vor allem im Kreis Diepholz, in der Region zwischen Bremen, Verden, Nienburg, Herford, Minden und Bad Oeynhausen im Einsatz. Das Team leistete insgesamt rund 44 000 Pflegestunden und versorgte 50 Kinder und Jugendliche. Zwölf von ihnen sind im vorigen Jahr gestorben. „Niedersachsen ist ja ein Flächenland und daher sind die Entfernungen zu den Familien oft sehr weit“, erläutert Geschäftsführerin Heike Witte. „Wir versuchen für die Versorgung der Kinder möglichst jeweils Mitarbeiterinnen einzusetzen, die in der Nähe der Familien wohnen. Doch das ist nicht immer möglich“. Daher habe das Team auf den Wegen zu den kranken Kindern oftmals lange Fahrten zurücklegen müssen und dabei mehr als 3 000 Stunden im Auto verbracht. Und das manchmal bei großer Hitze, Sturm, Regen oder Eis auf den Straßen. Heike Witte: „Für diesen Einsatz und die große Flexibilität möchte ich mich ganz herzlich bei den Kolleginnen und Kollegen bedanken.“

Ein wachsender Bereich bei „Krank und Klein“ sei inzwischen die Versorgung von unheilbar erkrankten Kindern und Jugendlichen im Rahmen der „Speziellen ambulanten pädiatrischen Palliativpflege“, bei der es vor allem um die Linderung der Schmerzen und Verbesserung der Lebensqualität gehe, erläutert Heike Witte. Im Auftrag des „Netzwerkes zur Versorgung schwerkranker Kinder und Jugendlicher in Niedersachsen“ (Hannover) fuhren die Mitarbeiterinnen gemeinsam mit einem speziell geschulten Arzt und einer psychosozialen Begleitung zu 23 Kindern und Jugendlichen, um sie zu versorgen und zu pflegen. Dabei absolvierte das Team 350 Hausbesuche. Zwölf dieser Patienten sind gestorben. „Der Bedarf im Bereich der Palliativpflege Zuhause ist groß“, berichtet die Geschäftsführerin. „Daher bauen wir unser Team weiter aus und setzen in diesem Jahr eine weitere Palliativfachkräfte für die häusliche Kinderkrankenpflege ein“.

Bei seinen Einsätzen kann „Krank und Klein“ auf ein hochqualifiziertes Team zurückgreifen: 48 Mitarbeiterinnen sind für die Heimbeatmung qualifiziert, 19 Pflegende haben eine Weiterbildung in der Pädiatrischen Palliativ Care (Begleitung bei lebensbedrohlichen Erkrankungen und besondere Symptombehandlung), zehn Mitarbeiterinnen sind als Pflegeberaterinnen (nach § 45 SGB XI) qualifiziert - und drei als Praxisanleiterinnen. „Unsere Mitarbeiterinnen haben sich auch im vorigen Jahr wieder in vielen Fortbildungen weiterqualifiziert“, beschreibt Heike Witte das Ergebnis. „Das kostet sehr viel Zeit und Geld. Doch die Qualität unseres Teams hat für uns eine sehr hohe Priorität“. Krank und Klein - bleib daheim“ aus Sulingen (Kreis Diepholz) ist der erste Kinderkrankenpflegedienst in Niedersachsen und einer der größten des Landes. Die rund 90 Mitarbeiter versorgen im Kreis Diepholz und in der Region zwischen Bremen, Verden, Nienburg, Herford, Minden und Bad Oeynhausen erkrankte Kinder und Jugendliche zuhause.

Bildunterschrift: Die Mitarbeiterinnen von „Krank und Klein“ müssen oft weite Wege im Auto zurücklegen, um die kranken Kinder zu Hause zu versorgen.

Foto: Meike Müller/Krank und klein

Weitere Informationen im Internet: www.krank-und-klein.de

 

Jeder Tag ist ein Geschenk für Lia
 
„Tag der seltenen Erkrankungen“ am 28. Februar
Kleinkind leidet an sehr seltener Erkrankung des Knochenstoffwechsels
 
Minden/Sulingen - „Zwei Tage gaben ihr die Ärzte“. So beschreibt Elena S. den Start ihrer Tochter Lia ins Leben. Die Diagnose war heftig: „Hypophosphatasie“, eine angeborene Erkrankung des Knochenstoffwechsels. Eine sehr seltene Krankheit mit 300 verschiedenen Formen. Sie kann von der Geburt bis ins fortgeschrittene Alter auf-treten. Die Symptome können sehr unterschiedlich sein: schwere Skelett- und Organschädigungen oder nicht überlebensfähige Frühgeburten. Weder Mediziner noch Forscher können sagen, wieviel Zeit dem kleinen Mädchen bleibt. Inzwischen ist Lia 18 Monate alt. „Ein Wunder“ - staunt ihre Mutter immer wieder.
 
Mit zahlreichen Aktionen wird jeweils am letzten Tag im Februar in Deutschland und vielen Ländern der Welt auf die Probleme seltener Erkrankungen hingewiesen. Der „Rare Disease Day“ soll auf die „Waisen der Medizin“ aufmerksam machen, für die es häufig keine speziellen Medikamente gibt.
 
Bei der Geburt in der Mindener Kinderklinik (sie wiegt
2 400 Gramm) sind Lias Rippen so hauchdünn und der Brustkorb so instabil, dass er die Lunge nicht halten kann. Die Gelenke an den Armen sind nicht mit den Knochen verbunden, entdecken die Ärzte auf den Röntgenbildern. Die kleinen Hände sind so stark eingerollt, dass sich die Finger kaum öffnen lassen. Über einen Tubus erhält sie Sauerstoff zum Atmen. Ein halbes Jahr verbringt die Mutter mit ihrer Tochter auf der Intensivstation. Ein Leben zwischen Hoffen und Bangen. Nach Absprache mit der Würzburger Klinik entscheiden die Ärzte, Lia Spritzen mit einem ganz neuen Präparat zum Aufbau der Knochen zu verordnen, das erst kurz vorher zugelassen worden ist. Die große Erleichterung: Es wirkt.
 
Nach der Entlassung aus der Klinik pflegen Mitarbeiter-innen des ambulanten Kinderkrankenpflegedienstes „Krank und Klein - bleib daheim“ Lia 24 Stunden am
Tag im drei-Schicht-System und überwachen ihre Beatmung. Mit der Besserung ihres Gesundheitszustandes werden auch die Einsätze des Teams nach und nach reduziert: „Unsere Mitarbeiterinnen fahren jetzt nur noch drei Mal in der Woche zu einer Tagesschicht und zu einer Nachtschicht zu der Familie nach Hause in Minden, um Lia zu versorgen und ihr die lebenswichtigen Spritzen zu geben“, berichtet Heike Witte, Leiterin des ambulanten Kinderkrankenpflegedienstes über den Fortschritt der kleinen Patientin. „Es ist schön zu sehen, wie die Medikamente wirken, die Knochen langsam wachsen und sich Lia entwickelt. Sie atmet inzwischen Tag und Nacht allein und hat nur noch eine Magensonde. Lia lacht häufig und es scheint ihr meistens gut zu gehen. Ein Sonnen-schein. Und zum 1. März werden wir unsere Pflege beenden. Dann übernimmt die Familie die Versorgung komplett.“
 
„Wir leben von Tag zu Tag“, beschreibt die Mutter ihre Haltung. „Wir haben jeden neuen Tag gefeiert, dann die überstandenen ersten zwei Wochen, dann nach zwei Monaten - und jetzt ist sie eineinhalb Jahre. Es gibt weltweit nur noch einen einzigen bekannten Fall, wo ein Kind ebenfalls an der schwersten Form dieser Krankheit leidet und es so weit geschafft hat wie Lia. Und das ist in Japan.“
 
Vor wenigen Wochen hat sie sogar eine Grippe über-standen - trotz ihrer Handicaps. Elena S.: „Wir sind Gott unendlich dankbar für dieses Geschenk. Man sagt, dass der Glaube Berge versetzen kann. Jetzt weiß ich, dass es funktioniert“.
 
Krank und Klein - bleib daheim“ aus Sulingen (Kreis Diepholz) ist der erste Kinderkrankenpflegedienst in Niedersachsen und einer der größten des Landes. Die rund 90 Mitarbeiter versorgen im Kreis Diepholz und in der Region zwischen Bremen, Verden, Nienburg, Herford, Minden und Bad Oeynhausen erkrankte Kinder und Jugendliche zu Hause.
 
Foto: Krank und klein - bleib daheim/Meike Müller

Sabrina Greve aus Hassel betreut Gero, der am seltenen Undine-Syndrom leidet

Foto: Gilster

Artikel: Sebastian Schwake

Hassel/Verden. Gero hat das Undine-Syndrom, eine seltene, angeborene Erkrankung des zentralen Nervensystems. Von einer auf die anderen Sekunde kann seine Atmung aussetzen – dann ist der Zwölfjährige in Lebensgefahr. Deswegen braucht er eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung. Tag und Nacht. Die bekommt er von „Krank und Klein – bleib daheim“, einer ambulanten Kinderkrankenpflege mit Sitz in Sulingen. Damit seine Eltern entlastet werden und nachts schlafen können, um Kraft für den nächsten Tag zu tanken, kümmern sich Mitarbeiter wie Sabrina Greve aus Hassel nachts um den Realschüler.

Gero kann sprechen und besucht in seinem Heimatort Verden eine Realschule. Nachts ist er an eine Beatmungsmaschine angeschlossen. Dann passt Sabrina Greve auf, dass ihm nichts passiert. Denn jeder Atemaussetzer ist für Gero lebensgefährlich. Während der Junge in seinem Zimmer schläft, ist die gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin im Zimmer nebenan und hat ein Überwachungsgerät immer im Blick. Piept es, handelt Sabrina Greve sofort. Denn dann ist jede Sekunde gefragt.

Familie ist dankbar

Der Begriff „Undine-Syndrom“ geht auf eine germanische Legende zurück, in der die Nymphe Undine einen Fluch über ihren untreuen, irdischen Mann legte, der ihm die autonome Atmungskontrolle nahm, sodass er im Schlaf starb. Das Undine-Syndrom oder auch das kongenitale zentrale Hypoventilationssyndrom ist eine seltene, angeborene Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei der die „normale“ autonome Atmungskontrolle fehlt oder gestört ist.

„Der Job gibt mir sehr viel – weil mir die Familien und Kinder so viel zurückgeben“, erzählt die 28-Jährige, die seit Februar zum Team der Ambulanten Kinderkrankenpflege gehört. Die Familie und Gero seien unendlich dankbar für die Hilfe, die sie bekommen.

Während Gero seine Dankbarkeit aussprechen kann, können die anderen beiden Patienten, die die gelernte Krankenschwester betreut, das nicht. „Ich betreue drei schwer kranke Kinder, zwei Jungen und ein Mädchen aus Verden und Weyhe“, erzählt Sabrina Greve weiter. Ihre anderen beiden Patienten können nicht sprechen, danken ihr stattdessen mit einem Lächeln.

„Es macht mir unheimlich viel Freunde, mit Kindern zu arbeiten – sie sind so dankbar“, sagt Sabrina Greve, die zuvor im Friederikenstift in Hannover nur erwachsene Patienten betreut hatte und nun in der Ambulanten Kinderkrankenpflege bei den Kindern zuhause und in der Schulbegleitung eingesetzt wird.

Bei „Krank und Klein“ hat sie drei Patienten, im Krankenhaus haben zwei bis drei Pfleger täglich zwischen 38 und 40 Patienten betreut. „Das konnte ich mit meinem Gewissen nicht mehr länger vereinbaren“, erzählt die Hasselerin, die ihre Ausbildung zur Krankenschwester 2014 im Nienburger Krankenhaus abgeschlossen hat. Sie habe ihren Schritt, sich beruflich zu verändern und sich um schwerst kranke Kinder mit oftmals verkürzter Lebensdauer zu kümmern, nicht bereut. „Ganz im Gegenteil – ich liebe diesen Job und würde ihn nie wieder eintauschen.“

90 Mitarbeiter im Einsatz

„Krank und Klein - bleib daheim“ aus Sulingen (Kreis Diepholz) ist der erste Kinderkrankenpflegedienst in Niedersachsen und einer der größten des Landes. Die rund 90 Mitarbeiter versorgen im Kreis Diepholz und in der Region zwischen Bremen, Verden, Nienburg, Herford, Minden und Bad Oeynhausen erkrankte Kinder und Jugendliche zu Hause.

Quelle: DIE HARKE vom 24.05.2019

 

Liebevoll kümmert sich Sabrina Greve um Gero, der am seltenen Undine-Syndrom erkrankt und auf Hilfe angewiesen ist. Foto: Gilster

Personalnot beim ambulanten Kinderkrankenpflegedienst „Krank und Klein“

Geschäftsführerin sprach mit Sozialministerin Dr. Reimann

Sulingen/Hannover - Die ambulante Versorgung von kranken Kindern ist in einigen Teilen Niedersachsens nicht mehr gesichert. Das berichtete Heike Witte, Geschäftsführerin des ambulanten Kinderkrankenpflegedienstes „Krank und Klein - bleib daheim“ (Sulingen, Kreis Diepholz) bei einem Gespräch mit Sozialministerin Dr. Carola Reimann. Der Landtagsabgeordnete Volker Meyer (Bassum), Vorsitzender des Arbeitskreises Soziales, Gesundheit und Gleichstellung der CDULandtagsfraktion, hatte sich für das Treffen mit der Ministerin stark gemacht.

Die Ministerin nahm sich ausgiebig Zeit, um sich die Probleme aus erster Hand erläutern zu lassen. „In der öffentlichen Darstellung spielen kranke Kinder leider oftmals kaum eine Rolle“, betonte Heike Witte. Das sei angesichts der Dramatik von vielen fehlenden Kinderkrankenpflegekräften sehr erstaunlich. Heike Witte: „Immer häufiger müssen wir Familien allein lassen und können verordnete Stunden nicht übernehmen, weil viele Kinderkrankenschwestern von Kliniken abgeworben werden oder in andere Arbeitsbereiche wechseln.“ Dabei nehme die Anzahl der schwerstkranken, teilweise heimbeatmeten Kinder, jährlich zu. „Die moderne Medizin und Technik verhilft Kindern und Jugendlichen mit schwersten Erkrankungen ins Leben und auch zu einem längeren Leben. Und wenn sie dann aus der Klinik entlassen werden, ist es oft schwierig, die Versorgung für sie zu Hause sicherzustellen.“ Um die weitere Abwanderung der Mitarbeiter zu stoppen und das Interesse anderer Pflegekräfte zu wecken, wünscht sich die Geschäftsführerin als ersten Schritt eine positive, attraktive Außendarstellung und Wertschätzung für die ambulante Pflege von Kindern von Seiten der Politik.

„Die Pflege von Kindern ist eine sehr erfüllende Aufgabe. Es geht darum, Familien in die Selbstständigkeit bei Pflege und Versorgung zu helfen und Verbesserungen zu schaffen“, betont sie. Bei chronisch kranken Kindern gehe es um die Sicherung der langfristigen Pflege oft über mehrere Jahre. Eine tarifliche Bezahlung und die Vergütung der Organisationsstruktur sei zwingend notwendig, um das bestehende Pflegesystem mit den Pflegefachkräften halten zu können. Heike Witte: „Auch die Familien müssen gestärkt werden, um die Pflege ihrer Kinder sicherstellen zu können. Denn sie sind häufig auf sich allein gestellt, wenn ein Kinderkrankenpflegedienst nur einen Teil der Stunden abdecken kann, Mitarbeiter krank werden oder sich kein Kinderkranken- oder Erwachsenenpflegedienst finden lässt.“ Die Ministerin hörte sich die Vorschläge an und machte sich viele Notizen. Derzeit könne sie allerdings nicht sagen, wie man die Probleme in kurzer Zeit lösen könne.

„Krank und Klein - bleib daheim“ aus Sulingen (Kreis Diepholz) ist der erste Kinderkrankenpflegedienst in Niedersachsen und einer der größten des Landes. Die fast 90 Mitarbeiter versorgen im Kreis Diepholz und in der Region zwischen Bremen, Verden, Nienburg, Herford, Minden und Bad Oeynhausen erkrankte Kinder und Jugendliche zu Hause. Der Dienst feiert in diesem Jahr sein 30jähriges Bestehen.

Weitere Informationen im Internet: www.krank-und-klein.de Bildunterschrift: Gespräch im Landtag: Sozialministerin Dr. Carola Reimann (Mitte) mit Heike Witte (2. von links) und den Landtagsabgeordneten Marcel Scharrelmann und Volker Meyer (rechts).

Foto: Krank und klein - bleib daheim

Heike Witte zur Vorsitzenden gewählt Geschäftsführerin des ambulanten Kinderkrankenpflegedienstes "Krank und Klein" aus Sulingen leitet künftig "Qualitätsgemeinschaft"

Sulingen/Hannover - Eine wichtige Aufgabe hat Heike Witte übernommen, Geschäftsführerin des ambulanten Kinderkrankenpflegedienstes "Krank und Klein - bleib daheim" aus Sulingen. Die "Qualitätsgemeinschaft Häusliche Kinderkrankenpflege Niedersachsen“ wählte sie in Hannover zur Vorsitzenden. Das Gremium vertritt auf Landesebene die ambulanten Kinderkrankenpflegedienste und ist Ansprechpartner für Krankenkassen, Politik und Verbände. "Ich freue mich sehr über diese Wahl", erklärte sie. "In den nächsten Jahren kommt es sehr darauf an, in der Öffentlichkeit immer wieder auf die besonderen Belange der ambulanten Kinderkrankenpflege hinzuweisen. Denn leider werden die speziellen Bedürfnisse der häuslichen Kinderkrankenpflege oft nur unzureichend berücksichtigt. Dazu gehören einerseits zu niedrige Pflegesätze, aber auch der ständige Kampf um die Erstattung der Fahrtkosten unserer Mitarbeiterinnen, die oft stundenlang bei Wind und Wetter zu den kranken Kindern unterwegs sind." Auch die Fort - und Weiterbildung sowie die Qualitätssicherung in der Kinderkrankenpflege seien in den nächsten Jahren Arbeitsschwerpunkte in der Vorstandsarbeit.

Die Qualitätsgemeinschaft ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Kinderkrankenpflegediensten in Niedersachsen, der in Deutschland einmalig ist. Die Mitglieder fördern und unterstützen sich auf vielen Ebenen und helfen dabei, die Arbeit für kranke und pflegebedürftige Kinder zu verbessern.

Bildunterschrift: Heike Witte von „krank und klein - bleib daheim“ leitet künftig die Qualitätsgemeinschaft Häusliche Kinderkrankenpflege Niedersachsen. Foto: Krank und Klein

Große Freude beim ambulanten Kinderkrankenpflegedienst „Krank und klein - bleib daheim“ in Sulingen: Nils vom Felde überreichte Geschäftsführerin Heike Witte eine Spende über 145,- € vom Losverkauf am Stand der Concordia- Versicherung auf der Gewerbeschau „InForma“ in Sulingen. „Ich bin sehr dankbar, zwei gesunde Kinder zu haben und spende den Betrag gerne, damit Kinder versorgt werden können, denen es nicht so gut geht“, sagte Nils vom Felde. „Die Spende verwenden wir für ätherische Öle zur Atemstimulation der kranken Kinder. Zusätzlich können wir dem Geld Massagegeräte für Atem stimulierende Behandlungen der Kinder anschaffen. Denn diese Kosten übernehmen die Krankenkassen nicht", so Heike Witte. „Krank und Klein - bleib daheim“ ist der erste Kinderkrankenpflegedienst in Niedersachsen und einer der größten des Landes. Die 80 Mitarbeiter versorgen im Kreis Diepholz und in der Region zwischen Bremen, Verden, Nienburg, Minden, Herford und Bad Oeynhausen erkrankte Kinder zuhause.

 

Bildunterschrift: Heike Witte nahm mit großer Freude die Spende von Nils vom Felde entgegen.

„Krank und Klein - bleib daheim“ feiert 30jähriges Jubiläum

Mehr als 115 000 Hausbesuche - 600 000 Pflegestunden

Erster ambulanter Kinderkrankenpflegedienst in Niedersachsen

Sulingen - Eine beeindruckende Erfolgsgeschichte stellte der ambulante Kinderkrankenpflegedienst „Krank und klein - bleib daheim GmbH“ am Donnerstag aus Anlass seines 30jährigen Bestehens in Sulingen vor. Der Dienst war bei der Gründung im September 1989 durch Gaby Letzing der erste in Niedersachsen, der sich speziell die ambulante Pflege und Versorgung von erkrankten Kindern zum Ziel gesetzt hatte. Heute versorgen die 85 Mitarbeiter die Patienten weit über den Landkreis Diepholz hinaus. Der Einzugsbereich umfasst die Region im Umkreis von 80 Kilometern um Sulingen zwischen Bremen, Verden und Nienburg. Auch in Nordrhein-Westfalen sind Mitarbeiter in Minden, Bad Oeynhausen und Löhne im Einsatz.

„Unser Team ist in den vergangenen 30 Jahren zu mehr als 115.000 Hausbesuchen gefahren und hat dabei rund 600.000 Pflegestunden geleistet“, berichtet Heike Witte. Sie ist seit 2006 Geschäftsführerin und seit 2012 alleinige Gesellschafterin von „Krank und Klein – bleib daheim GmbH“. Inzwischen arbeiten 85 Mitarbeiter bei dem ambulanten Kinderkrankenpflegedienst, davon 60 Gesundheits- und Kinder-krankenpfleger/innen und 25 Gesundheits- und Krankenpflegerinnen. Viele von ihnen haben spezielle Zusatzqualifikationen: Für die Heimbeatmung von Kindern und Jugendlichen, als Experten in der Schmerzbehandlung bei Schwerkranken (pädiatrische Palliativ-Care) oder als Pflegeberater für die Eltern. „Auf Grund der medizinischen und technischen Entwicklung haben die Anforderungen an „Krank und Klein“ im Bereich der häuslichen Kinderkrankenpflege deutlich zugenommen“, so Heike Witte.

Große Sorgen bereiten die Bezahlung der Mitarbeiter und der Mangel an Pflegekräften. „Zunehmend müssen wir Versorgungsanfragen von Eltern ablehnen oder können die verordneten Stunden nicht vollständig erfüllen“, beschreibt die Geschäftsführerin die schwierige Lage. „Und das nicht nur, weil wir keine Pflegefachkräfte in Wohnortnähe der Familien zur Verfügung haben, sondern weil uns generell Pflegefachkräfte fehlen. Diese Situation belastet uns emotional sehr.“ In der Klinik werde oftmals alles Menschenmögliche unternommen, um das Leben von schwerkranken Kindern und Jugendlichen mit Hilfe der High-Tech-Medizin zu retten. Diese Unterstützung dürfe nicht enden, wenn die Kinder nach Hause entlassen werden. Hier müsse die ambulante Kinderkrankenpflege die weitere Versorgung übernehmen.

Zur Verbesserung der Lage hat „Krank und Klein“ in den vergangenen Jahren mit Unterstützung des Sozialministeriums mehrere Projekte im Rahmen des Förderprograms „Stärkung der ambulanten Pflege im ländlichen Raum“ umgesetzt. Dazu gehört das Projekt „Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements“, welches mit Hilfe der AOK Niedersachsen eingeführt wurde, erläutert Gabriel Stolze. Er ist seit zwei Jahren als Assistent der Geschäftsführung und Projektmanager für die Umsetzung zuständig. „Seit Mitte dieses Jahres kam das Projekt Führungskräftecoaching hinzu, das ebenfalls durch das Land Niedersachsen gefördert wird. Mit dessen Hilfe gleichen wir im Betrieb unsere Struktur ab, optimieren und vereinfachen sie.“

„Es ist leider nicht sicher, wie lange wir diese Leistungen noch anbieten können. Denn wenn die Mitarbeiterinnen mit der gleichen Qualifikation in den Kliniken deutlich höhere Gehälter bekommen, wird die Abwanderung dorthin weiter zunehmen. Wir versuchen in Verhandlungen mit den Krankenkassen die gleichen Stundenlöhne zu erreichen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Hier muss auch die Politik ihre Verantwortung übernehmen.“

„Krank und Klein - bleib daheim“ aus Sulingen ist der erste Kinderkrankenpflegedienst in Niedersachsen und einer der größten des Landes. Die 85 Mitarbeiter versorgen im Kreis Diepholz und in der Region zwischen Bremen, Verden, Nienburg, Minden, Bad Oeynhausen und Löhne erkrankte Kinder und Jugendliche zu Hause.

Weitere Informationen im Internet: www.krank-und-klein.de

2018

Team von „Krank und Klein“ legte 150 000 Kilometer zurück -45 000 Pflegestunden geleistet - erfolgeiche Bilanz 2017

Sulingen/Minden - Das Team des ambulanten Kinderkrankenpflegedienstes „Krank und klein - bleib daheim“ legte im vergangenen Jahr weite Strecken zu den Patienten zurück: 150 000 Kilometer fuhren die fast 100 Mitarbeiterinnen, um schwer erkrankte Kinder zu Hause zu versorgen. Dabei leisteten sie insgesamt 45.000 Pflegestunden. Das teilte „Krank und Klein“ in seiner Bilanz für das Jahr 2017 in Sulingen mit.

„Diese Entfernung entspricht fast der vierfachen Umrundung der Erde. Für ihr Engagement und den Einsatz bei Schnee, Eis, Regen und Hitze möchte ich meinen Mitarbeiterinnen ganz herzlich danken“, erklärte Geschäftsführerin Heike Witte. Dabei waren die Pflegekräfte vor allem im Kreis Diepholz, in der Region zwischen Bremen, Verden, Nienburg, Herford, Minden und Bad Oeynhausen im Einsatz. Das waren rund 5 000 Kilometer und 700 Pflegestunden mehr als im Vorjahr.

Das Team des ambulanten Dienstes versorgte im vorigen Jahr ingesamt 42 Kinder, fünf von ihnen mussten zu Hause beatmet werden. „Die Zeiten betrugen zwischen einer und 24 Stunden“, so Heike Witte. „Eine 24-Stunden-Versorgung ist jedesmal eine besondere Herausforderung. Denn man braucht dafür ein Team von acht Pflegekräften, die dann auch möglichst in der Nähe der Familie wohnen müssen, um die Fahrtzeiten gering zu halten. Und die Mitarbeiterinnen müssen zugleich oft auch spezielle Qualifikationen haben, sich mit den Eltern verstehen und von ihnen akzeptiert werden. Das ist manchmal nicht so einfach.“

Bei seinen Einsätzen kann „Krank und Klein“ auf ein hochqualifiziertes Team zurückgreifen: 48 Mitarbeiterinnen sind für die Heimbeatmung qualifiziert, 19 Pflegende haben eine Weiterbildung in der Pädiatrischen Palliativ Care (Begleitung bei lebensbedrohlichen Erkrankungen und besondere Symptombehandlung), zehn Mitarbeiterinnen sind als Pflegeberaterinnen (nach § 45 SGB XI) qualifiziert - und drei als Praxisanleiterinnen. „Insgesamt wurden unsere Mitarbeiterinnen im vorigen Jahr in 1450 Fortbildungsstunden weiterqualifiziert“, beschreibt Heike Witte das Ergebnis. „Das kostet sehr viel Zeit und Geld. Doch die Qualität unseres Teams hat für uns eine sehr hohe Priorität“.

Krank und Klein - bleib daheim“ aus Sulingen (Kreis Diepholz) ist der erste Kinderkrankenpflegedienst in Niedersachsen und einer der größten des Landes. Die fast 100 Mitarbeiter versorgen im Kreis Diepholz und in der Region zwischen Bremen, Verden, Nienburg, Herford, Minden und Bad Oeynhausen erkrankte Kinder und Jugendliche zuhause.

Bildunterschrift: Die Mitarbeiterinnen von „Krank und Klein“ müssen oft weite Wege im Auto zurücklegen, um die Kinder zu Hause zu versorgen.

Foto: Meike Müller/Krank und klein

Nach Verhandlungen zwischen Kinderkrankenpflegedienst "krank und Klein" und TK - Schiedsperson fällte Urteil  

 

Sulingen/Minden - Nach langwierigen Vergütungsverhandlungen zwischen dem ambulanten Kinderkrankenpflegedienst "krank und klein - bleib daheim" (Sulingen) und der Techniker Krankenkasse hat jetzt eine Schiedsperson ihr Urteil gesprochen. Danach soll der Kinderkrankenpflegedienst für dieses Jahr eine moderate Steigerungder Pflegesätze um 2,8 Prozent erhalten. Die Regelung gilt bis Ende des Jahres. Für die beiden vergangenen Jahre ist eine ähnliche Erhöhung vereinbart. Die Vergütung der Kilometer zu den Einsätzen der erkrankten Kinder wird wie bisher beibehalten.

Auch in Gesprächen mit der AOK Niedersachsen habe man eine Einigung erzielt, teilte Geschäftsführerin Heike Witte mit. "Wir können mit diesem Kompromiss leben. Allerdings sind wir skeptisch, ob wir damit die von den Krankenkassen geforderten Weiterbildungen des Teams finanzieren können, um weiterhin die hohe Qualität unserer Arbeit aufrecht zu erhalten." Zugleich sei es schwierig, angesichts der Konkurrenz in der Pflege Mitarbeiterinnen in der ambulanten Arbeit zu halten oder neue zu gewinnen.

Bei seinen Einsätzen in den Familien kann „Krank und Klein“ auf ein hochqualifiziertes Team zurückgreifen: 48 Mitarbeiterinnen sind für dieHeimbeatmung qualifiziert, 19 Pflegende haben eine Weiterbildung in der Pädiatrischen Palliativ Care (Begleitung bei lebensbedrohlichen Erkrankungen und besondere Symptombehandlung), zehn Mitarbeiterinnen sind als Pflegeberaterinnen (nach § 45 SGB XI) qualifiziert - und drei als Praxisanleiterinnen. „Insgesamt wurden unsere Mitarbeiterinnen im vorigen Jahr in 1450 Fortbildungsstunden weiterqualifiziert“, beschreibt Heike Witte das Ergebnis. „Das kostet sehr viel Zeit und Geld. Doch die Qualität unseres Teams hat für uns eine sehr hohe Priorität“.

"Krank und Klein - bleib daheim“ aus Sulingen (Kreis Diepholz) ist der erste Kinderkrankenpflegedienst in Niedersachsen und einer der größten des Landes. Die fast 100 Mitarbeiter versorgen im Kreis Diepholz und in der Region zwischen Bremen, Verden, Nienburg, Herford, Minden und Bad Oeynhausen erkrankte Kinder und Jugendliche zuhause.

Bildunterschrift: Die Pflege zu Hause durch ambulante Kinderkrankenschwestern erspart vielen schwerkranken Kindern die Aufnahme im Krankenhaus.

Weitere Informationen im Internet: www.krank-und-klein.de

 

 

Keine Hilfe für schwerkrankes Kind in Sicht Mutter fühlt sich allein gelassen - Pflegedienste haben zu wenig Personal zur Verfügung

 

Bremen/Sulingen - Jennifer D. fühlt sich ohnmächtig. "Kein Kinderkrankenpflegedienst hat ausreichend Personal, um Caitlin (12) zu versorgen", beschreibt sie ihre verzweifelte Lage. Auch eine stationäre Einrichtung für schwerkranke Kinder habe sie nicht gefunden. "Wir haben es in Bremen, in der gesamten Region bis Hamburg und Hannover versucht - nichts zu machen." Sie weiß nicht, wie es weitergehen soll. Dazu muss die Mutter auch noch ihre Zwillinge Luca und Luis (14 Monate) versorgen, von denen einer ebenfalls schwer erkrankt ist. "Wir sind nervlich an der Grenze", sagt Jennifer D.

Dabei hat die Mutter aus Bremen Vaar-Nord Hilfe dringend nötig. "Es gibt einfach nicht genügend Kinderkrankenschwestern, um die verordneten Stunden zu übernehmen", beschreibt Heike Witte, Geschäftsführerin des ambulanten Kinderkrankenpflegedienstes "Krank und Klein - bleib daheim" aus Sulingen (Kreis Diepholz) die schwierige Lage. "Auch wir können daher nur einen Teil der Einsätze übernehmen, uns fehlen einfach die Fachkräfte. Wir suchen daher händeringend Gesundheits- und Krankenschwestern in der Region, die wir in der Familie einsetzen können." Zwölf Nachtdienste könne das Team von "Krank und Klein" im Monat abdecken, dazu wöchentlich jeweils einige Stunden. Heike Witte: "Mehr geht nicht".  

Caitlin hatte einen sehr schweren Start ins Leben: Bei den Untersuchungen vor der Geburt hatte man nicht festgestellt, dass sie an einer massiven Schädelnahts-Verknöcherung litt, die bereits im Mutterleib eingesetzt hatte. Die Folge: Ihre Nase verknöcherte, sie konnte bei der Geburt nicht atmen. Sie erlitt einen Sauerstoffmangel mit massiven Hirnschäden, eine bösartige Form der Epilepsie (Lennox Gasteau Syndrom) sowie weitere körperlichen Behinderungen. Seit ihrer Geburt ist Caitlin Schwerst-Mehrfach-Behindert, sie sitzt im Rollstuhl und ist und den ganzen Tag auf fremde Hilfe angewiesen. Die Nahrung erhält sie über eine Magensonde. Sie ist in Pflegegrad 5 eingestuft.

In der Förderschule, in die Caitlin täglich gebracht werde, sei es ganz schwierig, sagt die Mutter: "Unsere Tochter braucht Assistenz. Und dort gibt es für vier Kinder nur eine Krankenschwester. Das reicht einfach nicht. Ich fürchte, dass Caitlin irgendwann falsch behandelt wird, weil eine Person nicht gleichzeitig vier schwerkranke Kinder versorgen kann". Ihre Stimmung sei bei dieser Notlange am Boden. "Es geht Richtung hoffnungslos.Denn wir haben keine Schwiegereltern oder Großeltrern in der Nähe, die uns unterstützten können."

Krank und Klein - bleib daheim“ aus Sulingen (Kreis Diepholz) ist der erste Kinderkrankenpflegedienst in Niedersachsen und einer der größten des Landes. Die mehr als 90 Mitarbeiter versorgen im Kreis Diepholz und in der Region zwischen Bremen, Verden, Nienburg, Herford, Minden und Bad Oeynhausen erkrankte Kinder und Jugendliche zuhause.

Bildunterschrift: Jennifer D. und ihre Familie brauchen dringend Unterstützung - doch es gibt nicht genügend ambulante Kinderkrankenschwestern. Tagsüber ist sie mit Luis (auf dem Arm der Mutter), der schwerkranken Caitlin (Mitte) und Zwillingsbruder Luca alleine. Vater Adao kann seine Frau erst nach der Arbeit unterstützen.

 

 

Weitere Informationen im Internet: www.krank-und-klein.de

Ausgezeichnetes Betriebliches Gesundheits-Management

Sulingen - Für die Umsetzung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) hat die AOK den ambulanten Kinderkrankenpflegedienst „Krank und klein - bleib daheim“ (Sulingen) ausgezeichnet. Volker Wall (rechts) überreichte die Urkunde im Rahmen des Sommerfestes des ambulanten Dienstes an Geschäftsführerin Heike Witte und Projektmanager Gabriel Stolze.

Der Preis lohnt sich sowohl für den Betrieb als auch für die Mitarbeiter: Sie erhielten Geldpreise für ihr Engagement bei der Einführung des BGM. „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung und sind auch ein bisschen stolz“, sagte Heike Witte bei der Überreichung. „Denn wir haben die geforderten Kriterien weit übertroffen und statt 12 sogar 18 Punkte erreicht“. Doch auf diesem Ergebnis wolle man sich nicht ausruhen:

Die Zusammenarbeit mit der AOK zur Implementierung des BGM werde zwei weitere Jahre fortgesetzt. Heike Witte: „Danach werden wir gut vorbereitet sein, so dass unser Team auch bei dem großen Stress gesund bleibt.“

„Krank und Klein - bleib daheim“ aus Sulingen (Kreis Diepholz) ist der erste Kinderkrankenpflegedienst in Niedersachsen und einer der größten des Landes. Die fast 100 Mitarbeiter versorgen im Kreis Diepholz und in der Region zwischen Bremen, Verden, Nienburg, Herford, Minden und Bad Oeynhausen erkrankte Kinder und Jugendliche zuhause. Weitere Informationen im Internet: www.krank-und-klein.de

Bildunterschrift: Volker Wall (rechts) überreicht die Auszeichnung an Geschäftsführerin Heike Witte und Projektmanager Gabriel Stolze. (Foto: Meike Müller/ Krank und Klein)

 

Der Fachkräftemangel wird in der ambulanten und in der stationären Kinderkrankenpflege immer drängender: Das wurde bei einem Gespräch im Kinder- und Jugendhospiz Löwenherz mit Sozialminsterin Dr. Carola Reimann deutlich.

„Wir können inzwischen Anfragen von Eltern nicht mehr bedienen – wir haben einfach nicht genügend Personal“, beschrieb Heike Witte die Lage. Sie sprach als Vorstandsmitglied der Qualitätsgemeinschaft Häusliche Kinderkrankenpflege Niedersachsen und als Geschäftsführerin des ambulanten Kinderkranken-pflegedienstes „Krank und klein – bleib daheim“ mit der Ministerin. Heike Witte: „Wir haben im Moment Anfragen zur Versorgung von fünf Kindern aus der Umgebung, teilweise bis zu 24 Stunden. Wir müssen leider allen absagen – uns fehlt das Personal.“ Es helfe nichts, den Eltern Zusagen zu geben, die man hinterher nicht einhalten könne.

Die Erkrankungen der Kinder seien heute viel komplexer als in früheren Jahren, erläuterte Heike Witte. „Früher sind die Kinder mit den schweren Erkrankungen, die wir heute oftmals ambulant versorgen, in die Klinik gekommen - jetzt sollen sie zu Hause ambulant gesund gepflegt werden. Bei Frühchen und behinderten Kindern unternehmen die Ärzte in den Krankenhäusern alles, damit sie überleben - und zu Hause sind die Eltern dann alleine auf sich gestellt“. Wenn kein Pflegedienst die Versorgung übernehmen könne, werde es schnell kritisch. Diese Lage werde sich in den kommenden Jahren verschärfen, denn oft ziehen Kinderpflegekräfte eine Stelle in der Klinik vor, weil dort mehr bezahlt werden könne. Heike Wiktte: „Wir würden unsere Mitarbeiterinnen auch gerne nach Tarif bezahlen - das finanzieren die Krankenkassen aber nicht.“

Sie sei sehr erstaunt, wie lässig man seit Jahren mit dem Thema Fachkräftemangel in der Kinderkrankenpflege umgehe, wunderte sich Nicole Nordlohne, Mutter einer schwer erkrankten Tochter, die bei dem Gespräch im Kinderhospiz dabei war. „Wir erleben dieses Thema bei uns zu Hause seit 16 Jahren – und es wird immer schlimmer. Es gibt zwar eine Erleichterung durch einen Pflegedienst - aber das ist sehr wackelig. Denn wenn der Dienst ausfällt, müssen wir Eltern einspringen.“ Die Familie habe zu Hause inzwischen eine Mini-Krankenstation für ihre erkrankte Tochter mit diversen Maschinen und Apparaten, die man im Notfall auch alle richtig bedienen müsse.

Gaby Letzing, Leiterin des Kinder- und Jugendhospiz Löwenherz, berichtete, dass zur Zeit 4 der 16 Pflegeplätze nicht belegt werden, da Fachpersonal fehle. 61 Familien stehen zur Zeit insgesamt auf der Warteliste für einen geplanten Aufenthalt.“ Die Gäste seien sehr pflegeintensiv, teilweise mit Vollbeatmung Gasby Letzing: „Uns fehlen real 15 Vollzeit- Stellen, wenn wir eine Vollbelegung realisieren wollten. Daher müssen betroffene Familien oftmals längere Wartezeiten für einen gewünschten Aufenthalt in Kauf nehmen oder auch Absagen verkraften. Unsere Sorge ist, dass sich dieses Problem in den kommenden Jahren weiter deutlich verschärfen wird", befürchtet sie. Seit zehn Jahren diskutiere man das Thema unter anderem am Runden Tisch in Hannover. „Es hat sich seitdem nichts zum Positiven verändert – im Gegenteil.“

Man müsse aufpassen nicht in eine Jammer-Situation zu kommen, die künftige Bewerber verschrecke, warnte Ministerin Reimann. Es sei wichtig, das Thema zu benennen und auch auf die positiven Seiten des Berufes hinzuweisen. In den vergangenen Jahren sei das Thema Pflege in der Politik immer in der zweiten und dritten Reihe der Prioritäten gewesen. „Jetzt ist allen klar, dass etwas passieren muss“. Die Ministerin regte an, einen „Tarifvertrag Soziales“ für Niedersachsen zu erarbeiten und für allgemeinverbindlich zu erklären. So könnte man eine höhere Bezahlung vor allem der ambulanten Pflegekräfte erreichen. Das sei allerdings nicht einfach, da es private, kirchliche und karitative Anbieter mit sehr unterschiedlichen Arbeitsverträgen gebe.

Kinderkrankenpflegedienst „Krank und Klein“ und „Qualitätsgemeinschaft Häusliche Kinderkrankenpflege“ bieten ortsnahe Schulungen an

Sulingen/Hannover - Immer mehr Kinder, die auf eine Beatmung angewiesen sind, leben zu Hause. „Vor allem kleine Kinder mit schweren gesundheitlichen Problemen, die früher Wochen oder Monate in der Klinik geblieben sind, werden heute bereits so früh wie möglich entlassen.“ Diesen Trend hat Heike Witte, Geschäftsführerin des ambulanten Kinderkrankenpflegedienstes „Krank und Klein - bleib daheim“ aus Sulingen (Kreis Diepholz), registriert. So bräuchten 5 der 25 Kinder, die das Team von „Krank und Klein“ derzeit versorgt, eine außerklinische Beatmung.

Aus diesem Grund und weil es keine ortsnahe Weiterbildung gebe, habe man sich von Seiten der „Qualitätsgemeinschaft Häusliche Kinderkrankenpflege Niedersachsen e.V.“ entschlossen, eine Schulung für außerklinische Beamtung anzubieten, teilte Heike Witte mit. Dem Verbund gehören die fünf ambulanten Kinderkrankenpflegedienste in Niedersachsen an. Einer der größten ist „Krank und Klein“ aus Sulingen. Man habe in den vergangenen Jahren umfangreiche Erfahrungen in diesem speziellen Bereich der Pflege gesammelt. Dieses Wissen möchte man weitergeben, erläutert die Geschäftsführerin. „Die Technik der Heimbeatmung hat sich sehr stark weiterentwickelt, die Versorgungen der Kinder werden immer umfangreicher und spezieller. Darauf wollen wir mit der Schulung reagieren.“ Die Weiterbildung hat das Ziel, jährlich 10 - 15 Pflegekräfte zu qualifizieren. Heike Witte: „Wir erwarten dadurch, dass sich die Versorgungsstruktur für die beatmeten Kinder und Jugendlichen im Land nachhaltig verbessert. Diese Schulung ist in unserem Wissen in Niedersachsen bisher einzigartig.“

Das Land Niedersachsen hat die Bedeutung erkannt: Das Sozialministerium unterstützt das Modellvorhaben mit einer Anschubfinanzierung. Danach soll sich das Angebot aus den Teilnehmerbeiträgen finanzieren.

„Krank und Klein - bleib daheim“ aus Sulingen (Kreis Diepholz) ist der erste Kinderkrankenpflegedienst in Niedersachsen und einer der größten des Landes. Die fast 100 Mitarbeiter versorgen im Kreis Diepholz und in der Region zwischen Bremen, Verden, Nienburg, Herford, Minden und Bad Oeynhausen erkrankte Kinder und Jugendliche zuhause.

 

Bildunterschrift: Schwer erkrankte Kinder werden inzwischen oft zu Hause beatmet. Foto: Krank und Klein - bleib daheim

Weitere Informationen im Internet: www.krank-und-klein.de

 

Große Chancen für Pflegefachkräfte zum Wiedereinstieg nach Elternzeit - Anfrage lohnt sich auch nach langer Pause

Sulingen/Minden - Eigentlich hatte sich Ursula Beckmann kaum Hoffnungen gemacht, nach 20 Jahren Familienzeit eine Chance auf einen Wiedereinstieg in ihren erlernten Beruf zu erhalten. Doch die Kinderkrankenschwester machte einen Versuch, rief beim „Ambulanten Kinderkrankenpflegedienst „Krank und Klein - bleib daheim“ (Sulingen) an - und hatte Erfolg. „Es war ein schönes Gefühl, wieder eine Stelle zu erhalten - obwohl ich lange aus dem Beruf raus war und gedacht hätte, ich wäre dafür zu alt.“

Diese Befürchtungen mancher Bewerberinnen kennt Heike Witte, Geschäftsführerin des Kinderkrankenpflegedienstes - und zerstreut sie gleich. „Wenn die neuen Kolleginnen engagiert und qualifiziert sind, ist es für uns nicht so wichtig, wenn sie eine längere Elternzeit hinter sich haben. Sie werden umfassend eingearbeitet, geschult und können sich weiter qualifizieren, damit sie zu den kranken Kindern fahren können, um sie zu pflegen.“ Angesichts der Schwierigkeiten Pflegefachkräfte zu finden, wende man sich gerne auch an Wiedereinsteigerinnen, berichtet die Geschäftsführerin. „Wenn man bedenkt, dass Pflegefachkräfte einschließlich Ausbildung im Schnitt nur zehn Jahre in ihrem erlernten Beruf arbeiten, finden wir es sehr wichtig, auch diese Personengruppe gezielt anzusprechen und für einen Wiedereinstieg in diesen abwechslungsreichen Beruf zu gewinnen.“

Nach ihrer Ausbildung hatte Ursula Beckmann zunächst auf einer Station für Frühgeborene in einer Klinik in der Nähe von Ludwigsburg gearbeitet, heiratete, bekam drei Kinder - und war 20 Jahre vorwiegend für ihre Familie da. Einige Jahre später zogen sie nach Norden in die Nähe von Bassum. „Als die Kinder aus dem Haus waren, wollte ich wieder arbeiten, eine sinnvolle Aufgabe haben und war offen für eine neue Herausforderung“, beschreibt sie ihre Motivation.

Nach ihrer Einarbeitung qualifizierte sie sich im Laufe der Jahre in mehreren Weiterbildungen: Sie absolvierte die Schulung zur „außerklinischen Beatmung“, zum „Pflegeberater nach § 45 SGB XI“, sie wurde „Pain Nurse“ - und absolvierte auch die 160 Stunden-Fortbildung in - der spezialisierten Palliativ-Care-Pflege für Kinder. Als Mitarbeiterin von Krank und Klein – bleib daheim gehört sie zum SAPV – KJ Team Syke. Sie fährt im Auftrage des „Netzwerkes für die Versorgung schwerkranker Kinder und Jugendlicher in Niedersachsen“ zu den kranken Kindern nach Hause und begleitet sie und Familien in Sterbesituationen. Manchmal ist auch Kinderarzt Mario Scheer vom Kinderhospiz Löwenherz dabei, der dann ebenfalls im Auftrag des Netzwerks unterwegs ist. „Man bekommt bei der Arbeit so viel von Eltern und den erkrankten Kindern zurück“, berichtet Ursula Beckmann. „Es macht sehr zufrieden, wenn man ihnen helfen kann.“

Anja Lange (50) gerät geradezu ins Schwärmen, wenn sie von ihrer Chance zur zweiten Karriere in der ambulanten Kinderkrankenpflege berichtet. „Ich war fast vier Jahre krank - mit zwei fehlgeschlagenen Arbeitsversuchen zwischendrin“, beschreibt sie ihre Berufslaufbahn. „Ich wollte unbedingt arbeiten und konnte nicht. Ich war dauernd müde, hatte keine Kraft, mein Körper streikte, es ging nichts mehr. Irgendwann stellte sich daran heraus, dass ich an einer seltenen Stoffwechselstörung leide, für die es nicht mal einen Abrechnungsschlüssel bei den Krankenkassen gibt. Ein sehr guter Internist und ein toller Heilpraktiker konnten mir dann endlich helfen.“ Als sie sich erholt hatte, fragte sie bei „Krank und Klein“ nach einer Stelle - und hatte wieder Glück. „Ich habe mich getraut, gleich mit 30 Stunden pro Woche anzufangen mit der Option die Stundenzahl zu reduzieren, wenn ich es nicht schaffe. Dieser Arbeitgeber macht wirklich alles möglich, damit für beide Seiten die beste Lösung herauskommt“, schwärmt sie. „Und es ist ein Verhältnis auf Augenhöhe“. Und so begleitet sie in ihrem Dienst ein dreijähriges Mädchen, das immer wieder an schweren Krampfanfällen leidet, in den Kindergarten und ist vorbereitet, falls die Atmung aussetzt. In Bremen pflegt und begleitet sie ein schwerkrankes Kind zu Hause.

Bei ihrer Arbeit in der ambulanten Kinderkrankenpflege ist Anja Lange total glücklich, in die Klinik möchte sie nie mehr zurück. „Man dort das Gefühl, nur ein kleines Rädchen zu sein, rennt sich die Hacken ab und hat keine Zeit für die Pflege. Dabei habe ich genau deshalb den Beruf gewählt - um Kinder gut zu pflegen. Die Hierarchie in der Klinik ist immer noch sehr groß - die Wertschätzung klein“. Natürlich wisse sie, dass die Mitarbeiter in den Kliniken ein höheres Gehalt bekommen. „Doch Geld ist nicht alles. Was hilft es mir, wenn ich krank werde und die Wertschätzung fehlt?“.

Krank und Klein - bleib daheim“ aus Sulingen (Kreis Diepholz) ist der erste Kinderkrankenpflegedienst in Niedersachsen und einer der größten des Landes. Die fast 90 Mitarbeiter versorgen im Kreis Diepholz und in der Region zwischen Bremen, Verden, Nienburg, Herford, Minden und Bad Oeynhausen erkrankte Kinder und Jugendliche zuhause. Weitere Informationen im Internet: www.krank-und-klein.de

Bildunterschrift: Ursula Beckman machte kehrte nach 20 Jahren Familienzeitwieder in ihren erlernten Beruf zurück

Foto: Krank und Klein/Meike Müller

Anja Lange ist glücklich, in der ambulanten Kinderkrankenpflege wieder mehrZeit für die Pflege zu haben.

Foto: Krank und Klein/Privat

 

„Krank und Klein“- Geschäftsführung kritisiert Verhalten und Vorgaben der Krankenkassen - Bundestagung der Häuslichen Kinderkrankenpflege

Sulingen/Berlin - Mit ihrer Kritik am Verhalten einiger Krankenkassen hielt sich Heike Witte, Geschäftsführerin des ambulanten Kinderkrankenpflegedienstes „Krank und Klein - bleib daheim“ (Sulingen, Kreis Diepholz) nicht lange zurück: „Für mich ist das gemeinsame Ziel, die Versorgung der erkrankten Kinder sicherzustellen, bei manchen Krankenkassen nicht mehr spürbar“, sagte sie auf einer Podiumsdiskussion des Bundesverbandes Häusliche Kinderkrankenpflege (BHK).

„Ich stoße immer wieder an Grenzen, wenn Verordnungen der Ärzte verschütt gehen und auch nach zehn Tagen noch keinerlei Reaktion erfolgt. Niemand kümmert sich darum wie es weitergeht, damit ein schwer krankes Kind die nötige Pflege erhalten kann“, berichtete sie von ihren Erfahrungen vor den Delegierten der Bundestagung zum 20jährigen Bestehen des Verbandes BHK in Berlin. „Und bei der Verhandlung über Pflegesätze verlangen die Kassen von den Pflegediensten die umfangreiche Weiterbildung und Qualifizierung der Mitarbeiter - doch finanzieren wollen sie diese Kosten nicht. Wie soll das gehen?“, fragte sie die anwesenden Verantwortlichen.

Christiane Lehmacher-Dubberke, Referentin der Abteilung Pflege des AOKBundesverbandes, betonte, dass bundesweit in den 110 Krankenkassen Tausende Sachbearbeiter damit beschäftigt seien, die Einzelfallvereinbarungen zu prüfen. Sie plädierte dafür, „größer zu denken“ und strukturelle Veränderungen zu überlegen. Wenn ein Dienst Tariflöhne zahle, sei Transparenz wichtig, dass diese Löhne auch dort ankommen, wofür die Kassen sie zahlten, sagte Gerd Kukla, Referatsleiter beim Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen. Zudem müsse man immer beurteilen, welcher Aufwand für eine bestimmte Leistung entstehe.

Ein zentrales Thema war auch die künftige Ausbildung in der Kinderkrankenpflege, die erst im Juni dieses Jahres vom Bundestag beschlossen worden war. Denn ab Januar 2020 werden Pflegeschüler der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege in einer dreijährigen generalisierten Ausbildung auf ihren künftigen Beruf vorbereitet. Erst im dritten Ausbildungsjahr haben sie dann sie Möglichkeit, sich beispielsweise für den Bereich der Kinderkrankenpflege zu spezialisieren.

Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, begrüßte die Änderungen in der Pflegeausbildung. Er betonte, dass durch die generalisierte Ausbildung mehr Pflegefachkräfte in allen Bereichen eingesetzt werden können. Zusätzlich könne die Pflege durch die Akademisierung ihre Kompetenzen im Bereich der Heilberufe erweitern. Das komme allen zugute. Die Änderungen sah Heike Witte äußerst kritisch: „Diese Ausbildung reicht für die ambulante Kinderkrankenpflege nicht aus“, betonte sie. „In der häuslichen Umgebung sind die Mitarbeiter bei der Arbeit auf sich allein gestellt. Sie müssen dann nicht nur fachlich gut geschult sein, sondern sich auch mit ethischen Problemen auseinandersetzen, oft sind die Familien auch traumatisiert. Dazu reicht die künftige Ausbildung mit der Spezialisierung im letzten Jahr sicher nicht aus.“

Erwin Rüddel (CDU), Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit im Deutschen Bundestag, sah die erst vor fünf Monaten beschlossene generalisierte Pflege-Ausbildung nicht als Weisheit letzten Schluss: Es sei nicht mehr Generalisierung, sondern mehr Spezialisierung nötig, betonte er. Das könne man in verschiedenen Bereichen beobachten. Mehr Verantwortung mache den Beruf attraktiver. „In drei oder vier Jahren werden wir wieder zur alten Regelung, zur spezialisierten Berufsausbildung, zurückkehren. Selbst wenn es noch etwas länger dauern sollte: Sie werden das in Ihrem Berufsleben sicher alle noch erleben“, versicherte der Bundestagsabgeordnete. Klar sei auf jeden Fall, dass bundesweite Mindeststandards in der Pflege nicht unterschritten werden dürften. „Da bin ich mir mit Jens Spahn einig“.

"Krank und Klein - bleib daheim“ aus Sulingen (Kreis Diepholz) ist der erste Kinderkrankenpflegedienst in Niedersachsen und einer der größten des Landes. Die mehr als 90 Mitarbeiter versorgen in der Region zwischen Bremen, Verden, Nienburg, Herford, Minden und Bad Oeynhausen erkrankte Kinder und Jugendliche zu Hause. Weitere Informationen im Internet: www.krank-und-klein.de

Bildunterschrift: Kontroverse Diskussion: Gerd Kukla (Referatsleiter der

gesetzlichen Krankenkassen), Heike Witte (Geschäftsführerin „Krank und Klein -

bleib daheim“), Erwin Rüddel (MdB, Vorsitzender des Gesundheitsausschusses des

Bundestages), Christiane Lehmacher-Dubberke (Referentin Pflege des AOKBundesverbandes), von links nach rechts.

Foto: Krank und klein - bleib daheim

 

Bundesweiter Tag der Pflegeberater - Kongress in Bremen

Bremen/Sulingen/Minden - Das Recht auf kostenlose Pflegeberatung ist oftmals unbekannt. Viele Familien mit pflegebedürftigen Angehörigen wüssten nicht, dass sie einen rechtlichen Anspruch darauf haben. Darauf weist der ambulante Kinderkrankenpflegedienst „Krank und klein - bleib daheim“ angesichts des bundesweiten Aktionstages „Tag der Pflegeberatung“ am 8. November hin. Der Dienst bietet diesen kostenlosen Service Eltern mit pflegedürftigen Kindern in Bremen, der Region Sulingen, Verden, Nienburg sowie in Minden und Bad Oeynhausen an.

Einen Tag zuvor wird am 7. November in der Hansestadt ein Fachkongress veranstaltet, auf dem Referenten über ein weitgefächertes Themenspektrum sprechen. So berichet Petra Harries von „Krank und Klein“ beispielsweise in einem Vortrag über die „Herausforderungen und Glücksmomente bei der Pflegeberatung für Familien mit pflegebedürftigen Kindern“. Pflegebedürftige, Angehörige und Interessierte sind herzlich eingeladen, sich bei den kostenlosen Veranstaltungen zu informieren (Munte Hotel am Stadtwald). Der Gesetzgeber habe mit den jüngsten Reformen die Pflegeberatung gestärkt. „Jeder versicherte Bürger hat einen gesetzlichen Anspruch auf eine kostenlose Beratung zu allen pflegerelevanten Themen und Leistungen der Pflegeversicherung.

Das betrifft sowohl Erwachsene als auch Kinder“, erklärt Heike Witte, Geschäftsführerin von „Krank und Klein“. Die Beratung könne als individuelle häusliche Schulung, Pflegekurs oder Überleitungspflege in Anspruch genommen werden, damit pflegende Angehörige bei der Versorgung und Pflege von schwerkranken Kindern oder Erwachsenen zu Hause mehr Kompetenz erwerben. „Krank und Klein“ bietet Eltern mit pflegedürftigen Kindern einmal in der Woche einen ersten „Check“ an: Sie können sich jeweils dienstags von 10.00 - 11.00 Uhr im Büro in Sulingen kostenlos über Leistungen der Pflegeversicherung informieren.

Krank und Klein - bleib daheim“ aus Sulingen (Kreis Diepholz) ist der erste Kinderkrankenpflegedienst in Niedersachsen und einer der größten des Landes. Die mehr als 90 Mitarbeiter versorgen in der Region zwischen Bremen, Verden, Nienburg, Herford, Minden und Bad Oeynhausen erkrankte Kinder und Jugendliche zuhause.

Weitere Informationen im Internet: www.krank-und-klein.de

 

2017

Ambulanter Kinderkrankenpflegedienst „Krank und Klein - bleib daheim“ entwickelt betriebliches Gesundheitsmanagement

Kinderkrankenpflegerinnen erzählen von ihrer Arbeit

Ambulanter Kinderkrankenpflegedienst aus Sulingen entwickelt betriebliches Gesundheitsmangement

Höfener Halloweenfrauen sammelten für ambulante Kinderkrankenpflege Krank und Klein

Spende von insgesamt 1 170 € übergeben

2016

Ambulanter Kinderkrankenpflegedienst „Krank und Kein - bleib daheim“ bietet kostenlose Beratungsstunden an.

Inhalieren mit einer Medikamenten- oder Kochsalzlösung lindert Gerrits Atemnot.

Ambulanter Kinderkrankenpflegedienst „Krank und Kein - bleib daheim“ bietet kostenlose Beratungsstunden an

Ambulanter Kinderkrankenpflegedienst „Krank und Klein - bleib daheim“ bietet Erwachsenen-Pflegediensten Schulungen an.

Tiere übertragen Borreliose - Nach Aufenthalt im Wald Körper absuchen

Kleinkinder werden vom Wasser magisch angezogen - tragische Unfälle im Sommer - Kinderkrankenpflegedienst warnt

Spende für Kinderkrankenpflegedienst „Krank und Klein - bleib daheim“

„Nachteulen gesucht“: Ungewöhnliche Aktion für ambulante Nacht-Kinderkrankenschwestern

Schwer kranker Junge darf von Intensivstation nach Hause

Pflegeberatung zeigte Wege und Hilfsmöglichkeiten auf

Sulingen/Bremen - Der Weg von Gabriel (15) scheint vorgezeichnet: Nach seiner Entlassung von der Intensivstation der Prof. Hess Kinderklinik in Bremen soll der schwer kranke Junge in ein geeignetes Heim gebracht werden. Die Ärzte, die Schule und das Sozialpädagogische Zentrum (SBZ) wissen keine andere Lösung. Denn Gabriel leidet an Muskeldystrophie, seine Kräfte schwinden von Tag zu Tag. Er ist auf den Rollstuhl angewiesen und muss zusätzlich beatmet werden. Wegen einer akuten lebensbedrohlichen Lungenentzündung war er auf die Intensivstation gebracht worden.

Schule, Klinik und Sozialpädagogisches Zentrum sind sich einig, dass seine Mutter die Versorgung von Gabriel zu Hause nicht schaffen wird. Eine Pflegeberatung bringt die Wende: Oberärztin Dr. Carola Titgemeyer von der Prof Hess Kinderklinik startet einen letzten Versuch und bittet den ambulanten Kinderkrankenpflegedienst "Krank und Klein - bleib daheim", die Familie zu besuchen und sich einen persönlichen Eindruck zu verschaffen. Denn bis dahin hatten alle Beteiligten lediglich nach Aktenlage entschieden - niemand kannte die konkrete Situation persönlich.

Pflegeberaterin Petra Harries von "Krank und klein - bleib daheim" führt zu der Familie und bespricht mit Mutter Kamilla Kutz, wie die Versorgung von Gabriel gelingen könnte. Wenn man die konkrete Situation zu Hause persönlich sieht und erlebt, kann man ganz konkret ansetzen und sich überlegen, was erforderlich ist", erläutert Petra Harries. "Denn ganz gleich was das Problem ist: Man erkennt die Grundproblematik und kann die nötigen Hilfsangebote vorschlagen."

In einer Helferkonferenz besprechen Ärzte, ambulanter Kinderkrankenpflegedienst, Mitarbeiter der Schule, Hilfsmittellieferanten und andere Kooperationspartner die Ausganglage und den Weg der Versorgung. Die Mühe hat sich gelohnt - so das Ergebnis bei einer Beratung genau ein Jahr danach. ""Wir sind alle sehr froh, dass wir diese gemeinsame Lösung im Sinne der Familie gefunden haben", sagt Pflegeberaterin Petra Harries. "Gabriel ist glücklich, dass er zuhause ist. Und seiner Mutter hätte es das Herz zerrissen, wenn er gegen ihren Willen in einem Heim untergebracht worden wäre."

"Die Pflegeberatung hat es möglich gemacht, dass Gabriel nach seiner lebensbedrohlichen Erkrankung und dem langen Klinikaufenthalt wieder nach Hause kommen konnte", beschreibt Kamilla Kurz die Situation. Das wäre sonst nicht möglich gewesen. Die Beratung habe aber noch viele weitere wichtige Ergebnisse erzielt: "Sie hat mir Sicherheit und Unterstützung bei der häuslichen Versorgung gebracht, Tipps bei der Hilfsmittelversorgung gegeben und mich auch bei der Kommunikation mit den Ärzten, Kliniken und der Schule unterstützt." Mit Hilfe einer Pflegefachkraft kann Gabriel jetzt auch wieder die Schule besuchen. Denn falls seine Atmung wieder einmal spontan verschlechtert oder die Kanäle in der Luftröhre verrutscht und Atemnot auftritt, muss eine speziell ausgebildete Kinderkrankschwester schnell reagieren.

Eltern, die eine Pflegeberatung wünschen, können einfach und unverbindlich im Büro des Kinderkrankenpflegedienstes anrufen, rät Geschäftsführerin Heike Witte von "Krank und klein - bleib daheim." "Wir helfen dann gerne weiter. Das Ziel der Beratung ist es, die pflegenden Angehörigen zu stärken, damit die kranken Kinder oder Jugendlichen zuhause bleiben können und dort versorgt zu werden. Wir fragen, was der Familie hilft, um die Pflege zu erleichtern." Die Pflegeberatungen nach § 45 SGB XI sind Leistungen der gesetzlichen Pflegekassen und für pflegende Angehörige und ehrenamtlich Pflegende kostenlos. Vorraussetzung ist die Beantragung oder das Bestehen einer Pflegeeinstufung.

Weitere Informationen unter Tel. 04271/ 9567680

Syrische Kinderkrankenschwester Nadia Zibo arbeitet im Team mit

2015

Weihnachtsgeschenk für das Kinderpalliativteam. ProWin Team Ohm überreichte großen Spendenscheck

2014

Hier für Euch ein Mitschnitt des Interviews, dass der Sender Radio Westfalica mit Heike Witte anlässlich unseres Firmenjubiläums im September letzten Jahres geführt hatte. Übrigens ein Tag, der bis zum Rand gefüllt ist mit schönen Momenten und bleibenden Erinnerungen.
In dieser Stelle ein dickes Dankeschön an das Team von Radio Westfalica, die sich immer wieder unserer Themen annehmen, uns ihr Ohr schenken, das Mikrophon reichen und uns letztendlich diesen Mitschnitt zur Verfügung gestellt haben.
Also, Lautsprecher aufdrehen und reinhören.

Moderator: Markus Bußmann

Erster ambulanter Kinderkrankenpflegedienst Niedersachsens feierte Jubiläum